Ekel Fastfood
Team Wallraff undercover bei Burger King in Bernau bei Berlin
BERNAU BEI BERLIN - Gestern Abend lief bei RTL ein Beitrag vom Team Wallraff über Burger King. Schwerpunkt der Recherchen war auch das Fastfood-Restaurant in der Bahnhofspassage in Bernau bei Berlin. Dem Zuschauer wurden in der Reportage Tricksereien gezeigt und offenbart, dass Gäste sogar abgelaufene Burger-Zutaten zum Verzehr bekamen.
Es dürfte so manchen Bernauer einen Schock versetzt haben: Ein Journalist vom Team Wallraff ging seit einem Jahr erneut Hinweisen auf Verstöße nach – und fand sie in der Filiale Bernau bei Berlin, diese befindet sich unten neben dem E-Center direkt in der Bahnhofspassage. Hier gingen Besucher nach dem Einkauf noch was Essen oder es traf sich die Jugend zum Fastfood unter der Überdachung zwischen Burger King und Haupteingang.
Reporter Alexander war bereits 2014 bei "Burger King" undercover. Vor acht Jahren sorgte die Ausgabe vom Team Wallraff für großes mediales Echo und einen Imageschaden für Burger King. Der Fastfood Gigant lobte Besserung. Nun war Alexander also in unserer Region unterwegs und nahm sich die besagte Bernauer Filiale vor, die auch einen Lieferservice in Bernau und Umgebung anbot. Dem Restaurant wurden in der TV Reportage schwere Hygienemängel vorgeworfen!
In Bernau Trickserei bei Haltezeiten
Wie RTL berichtete, bekam der Reporter (trug als Mitarbeiter den Decknamen Tobias) schon an seinem ersten Arbeitstag in der Küche mit, dass den Kund:innen oftmals abgelaufene Ware verkauft worden wäre. Laut dem Sender gäbe es bei Burger King aber ein klares System, eigentlich. Nämlich: Jedes Lebensmittel muss mit einem Etikett versehen werden, das angibt, wann das Produkt nach den internen "Burger King-Richtlinien" zu entsorgen ist. Doch RTL veröffentlichte brisante Recherchen, wonach Alexander regelmäßig während seines Einsatzes beobachten konnte, wie seine Kolleg:innen mit den sogenannten Haltezeiten tricksten. Dafür, so erklärte RTL im Detail weiter, wurde das alte Etikett mit einem Neuen – und dementsprechend frischen Haltezeiten – überklebt. Reporter Alexander wurde nach eigenen Angaben während seines Einsatzes in Bernau bei Berlin immer wieder dazu aufgefordert, diverse abgelaufene Burger-Zutaten wie beispielsweise Brot zu verwenden, obwohl diese eigentlich entsorgt gehörten.
So reagiert Burger King auf Vorwürfe
Burger King veröffentlichte inzwischen ein Statement zur gestrigen Sendung. Dieses kann HIER nachgelesen werden. In der Stellungnahme an RTL wird die Burger King Deutschland GmbH so zitiert (Auszug), dass sie (Burger King GmbH, Anm. d. Autors) "in die Prozessoptimierung investieren werde, unter anderem mit erneutem Training des Restaurant-Managements, insbesondere in den Bereichen Lebensmittelsicherheit, Hygiene und vegane Zubereitung". Laut Burger King würden die Trainings persönlich sowie digital in verschiedenen Sprachen stattfinden, so RTL weiter.
Nicht nur die Filiale in Bernau (insgesamt bundesweit 5 Restaurants) wurde vorübergehend, nach dem die Burger King Pressestelle Kenntnis von den Recherchen von RTL bekam, geschlossen.
Die Sendung vom Team Wallraff steht ab sofort bei RTL+ HIER zum Abruf.
Autor:Marcel Adler aus Friedrichshain |
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