Unser Ausflugstipp
Besuch im Regionalmuseum Finower Wasserturm

Von der Aussichtsplattform des Wasserturms reicht der Blick weit über das Finowtal. | Foto: Michael Vogt
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Das Finowtal gehört zu den markantesten Kulturlandschaften Brandenburgs und kann durchaus als Wiege der brandenburg-preußischen Industrie bezeichnet werden. Überragt wird es von seinem Wahrzeichen – dem Finower Wasserturm, einem Industriedenkmal erster Güte.

1918 zur Wasserversorgung der umliegenden Industrie erbaut, gilt der fast 50 Meter hohe Turm als frühes Beispiel eines mit gotischen Stilmotiven durchsetzten Backsteinexpressionismus’. Der Wasserbehälter hatte ein Fassungsvermögen von rund 200 Kubikmeter. Im Turm informiert dank eines Fördervereins seit 2009 eine ständige Ausstellung über die spannende Geschichte des umliegenden, bereits 1700 eröffneten Messingwerks, über die jüdische Unternehmerfamilie Hirsch, die hier produzierten Kupferhäuser sowie die angeschlossene Arbeitersiedlung und ihre Bewohner. Nach 261 Stufen lässt sich von der Aussichtsplattform des Wasserturms die Anlage der längst denkmalgeschützten Siedlung aus der Vogelperspektive betrachten. Darunter stechen acht in Fertigbauweise hergestellte Kupferhäuser hervor, an deren Planung 1931 unter anderem Walter Gropius beteiligt war. Die Außenhaut der Häuser besteht aus dünnem Kupferblech und einer Innenwand aus Stahlblech mit einer luftdichten Zwischendämmung aus Textilfasern. Das entspricht laut einem frühen Gutachten dem Wärmeschutz einer 220 Zentimeter dicken Ziegelwand und führte dazu, dass die zerlegbaren Fertighäuser zeitweise nach Palästina exportiert wurden – mit Namen wie Haifa, Tel Aviv, Jerusalem, Sharon oder Libanon. Der damalige Werbespruch an jüdische Emigranten lautete: „Nehmen Sie ein Kupferhaus mit nach Palästina. Sie wohnen bei größter Hitze in kühlen Räumen.“ Von den insgesamt 14 überführten Häusern stehen heute immerhin noch vier im Karmel-Gebirge und in Safed.

Anfahrt: Vom Hauptbahnhof ist Eberswalde mit dem Regio in 36 Minuten erreicht. Von dort den Bus 864 bis zur Haltestelle Erich-Steinfurth-Straße nehmen und zu Fuß der Altendorfer Straße ein paar Schritte nördlich folgen, bis links der Turm in Sicht kommt.

Kontakt: Finower Wasserturm, Am Wasserturm 2, 16227 Eberswalde, Telefon: 03334/49 60 29. Geöffnet ist sonnabends und sonntags von 10 bis 17 Uhr, der Eintritt beträgt fünf, ermäßigt zwei Euro. Weitere Infos im Internet: www.wasserturm-finow.de.

Autor:

Michael Vogt aus Prenzlauer Berg

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