UNSER AUSFLUGSTIPP
Flugsand über der Müggelspree: Von den Püttbergen nach Neu-Venedig

Blick von den Püttbergen in Richtung Rahnsdorf. | Foto:  Michael Vogt
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Unweit des Strandbads Müggelsee liegen versteckt und wenig bekannt zwei äußerst interessante Ausflugsziele Berlins – die Püttberge und Neu-Venedig.

Eine Wanderung vom S-Bahnhof Wilhelmshagen führt mitten in eine spannende Landschaftsgeschichte, die gegen Ende der Eiszeit begann. Damals entstanden im Talboden des abgetauten Berliner Urstromtals durch Flugsand die Püttberge, ein Höhenzug, eine mächtige Düne von 68 Metern Höhe. Heute ist er von märkischen Kiefern bedeckt, es wachsen Silbergras, Blauschillergras, die seltenen astlosen Graslilien und Waldhyazinthen auf dem teils sauren Podsolboden. Auch seltene Bienen- und Schmetterlingsarten trifft man in dem Gebiet an, dass seit 1995 unter Naturschutz steht.

Weit reicht der Blick bis zum Rüdersdorfer Kalkwerk und hinunter zur Müggelspree. Der kurze Spaziergang dorthin lohnt sich, denn nach Überquerung der Fürstenwalder Allee gelangt man mitten hinein in die Idylle von Neu-Venedig. Zwar wird man hier kaum Gondeln entdecken und die fünf Kanäle und 13 Brücken können nicht mit dem italienischen Vorbild mithalten. Gleichwohl bezaubert der ganz besondere Charme der stillen, mit Seerosen bedeckten Wasserläufe und lässt jedwede Großstadt-Hektik vergessen. Die einst sumpfigen Flussniederungen unterhalb des ehemaligen Ritterguts Rahnsdorf wurden 1926 durch Kanäle entwässert, die ursprünglich 374 Grundstücke verkauft. Zwischenzeitlich an ausgewählte DDR-Bürger verpachtet, wurden sie nach der Wiedervereinigung den rechtmäßigen Besitzern zurückgegeben. Ein Dauerwohnrecht ist aber auch heute nicht zu erhalten, denn das Areal dient in erster Linie als Flutgelände, um die Hauptstadt vor einem möglichen Hochwasser zu schützen. Ein solches gab es zuletzt kriegsbedingt durch zerstörte Schleusen 1947, als alle Grundstücke und Häuser unter Wasser standen und nur die höher gelegenen Straßen aus den Fluten ragten.

Anreise: Mit der S3 dauert es vom Alexanderplatz rund 35 Minuten bis zum S-Bahnhof Wilhelmshagen. Von dort spaziert man auf der Erknerstraße parallel der S-Bahn einige hundert Meter zurück und stößt auf den linkerhand beginnenden Püttbergeweg. Dem Höhenweg in südwestlicher Richtung folgend gelangt man über die Hochlandstraße auf den Rialtoring und nach Neu-Venedig.

Autor:

Michael Vogt aus Prenzlauer Berg

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