UNSER AUSFLUGSTIPP
Im Höllengrund - Eine Wanderung von Zeuthen nach Wildau

Die Wildauer Dahmewiesen und der Ebbegraben stehen heute unter Naturschutz. | Foto:  Malte Jäger
4Bilder
  • Die Wildauer Dahmewiesen und der Ebbegraben stehen heute unter Naturschutz.
  • Foto: Malte Jäger
  • hochgeladen von Michael Vogt

Der Name lässt tiefe dunkle Schluchten, wilde Wasser und Hochgebirgslandschaften vermuten. Dabei ist der Höllengrundwanderweg zwischen Zeuthen und Wildau ein wunderbarer, für jedermann und zu jeder Jahreszeit geeigneter Spaziergang teils entlang der Dahme im Südosten Berlins.

Der Legende nach war es einmal mehr der Teufel, welcher mit einem Pflug die Landschaft unweit der Dahme zum Höllengrund umpflügte. Geologen bevorzugen jedoch die Erklärung, dass es sich hier um das Abflusstal für Schmelzwasser der letzten Eiszeit handelt, durch das sich heute der Ebbegraben schlängelt.

Dorthin gelangt, wer der Wegmarke, einem gelben Kreuz, vom Bahnhof Zeuthen aus in südwestlicher Richtung folgt. Auf der Bahnstraße und dem Hankelweg geht es zunächst nach Miersdorf, wo eine 600 Jahre alte Feldsteinkirche mit einem Taufbecken aus dem 17. Jahrhundert zur Besichtigung einlädt. Kurz dahinter beginnt linker Hand das Naturschutzgebiet Höllengrund-Pulverberg. In dem von trockenen Wiesensteppen, Quellfluren und Nasswiesen durchzogenen Waldgebiet leben Braunbrustigel, Rotfuchs, Reh, Feldhase und Wildkaninchen, Spitzmaus und Maulwurf.

Bei Wildau wandelt sich das Gebiet in eine Parklandschaft und geht unmerklich in den Kurpark Wildau über. Der wurde 1938 angelegt, verwilderte nach dem Zweiten Weltkrieg und wurde schließlich 1993 wieder instand gesetzt.

Auf dem weiteren Weg in Richtung Dahme und zum Bahnhof Wildau liegt die sehenswerte Schwartzkopff-Siedlung. Einst diente sie als Wohnanlage für die Arbeiter der BMAG, der Berliner Maschinenbau-Aktiengesellschaft (vormals L. Schwartzkopff), dem drittgrößter Lokomotivhersteller des deutschen Kaiserreichs. Sie gilt als Musterbeispiel historischer Industriearchitektur und denkmalgerechter Sanierung. Im ehemaligen Casino des 950 Wohneinheiten umfassenden Ensembles ist heute die Gemeindeverwaltung Wildau untergebracht. Vor der Rückfahrt vom Bahnhof Wildau empfiehlt sich ein Abstecher an die Uferpromenade zur Villa am See. 1925 als Wassersporthaus errichtet, bietet es heute als Restaurant und Biergarten müden Wanderern Einkehr.

Anfahrt: Vom Alexanderplatz nimmt man die S9 bis zum Baumschulenweg, von dort die S46 in Richtung nach Zeuthen. Die Fahrzeit beträgt eine gute halbe Stunde. Der Wanderweg ist rund 7 Kilometer lang und kann in unter zwei Stunden bewältigt werden.

Autor:

Michael Vogt aus Prenzlauer Berg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

5 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 2.622× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 1.963× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 2.593× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 3.502× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.