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„Produktivspaziergang“ in märkischer Idylle - Das Gerhart-Hauptmann-Museum in Erkner

Die Villa Lassen ist seit 1987 Sitz des Gerhart-Hauptmann-Museums. | Foto: Michael Vogt
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„Ich weiß, daß die Flucht in die märkische Waldeinsamkeit meine Rettung war“. Das schrieb der Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger Gerhart Hauptmann 1937 in seiner Autobiografie. Mit der märkischen Einsamkeit ist sein Refugium, die Villa Lassen in Erkner gemeint, deren untere Etage Hauptmann und seine Frau Marie von 1885 bis 1889 bewohnten.

Seit 1987 ist hier ein sehenswertes Museum über den großen Dichter untergebracht. Es präsentiert die Lebensstationen Hauptmanns, Aspekte seines Schaffens und seine Stellung in der Weltliteratur. Vor allem zeigt es die Bedeutung, die der Ort nicht nur für seine angeschlagene Gesundheit, sondern vor allem für seine kreative Schaffenskraft hatte. Inspiriert von seinen täglichen „Produktivspaziergängen“ entwickelte Gerhart Hauptmann hier nachweislich ein zunehmendes Interesse für die einfachen Leute, deren Schicksale sich durch viele seiner Geschichten ziehen. In Erkner entstanden Werke wie „Fasching“, „Bahnwärter Thiel“ und „Vor Sonnenaufgang“, dessen skandalumwitterte Uraufführung Gerhart Hauptmann 1889 quasi über Nacht berühmt machte. Vieles aus seinem Leben in der Villa Lassen und in Erkner findet sich später auch in der Komödie „Der Biberpelz“ verewigt. Der Titel schloss einen Kreis, als der alternde Hauptmann 1942 ein letztes Mal nach Erkner zurückkehrte. Viel hatte sich dort verändert und mit der Ruhe war es vorbei. Das Städtchen war inzwischen zum quirligen Vorort, die märkische Idylle zu einem Standort der Rüstungsindustrie geworden. Und die Villa Lassen begrüßte nun ein trinkfreudiges Publikum - als Gaststätte namens „Zum Biberpelz“.

Gerhart-Hauptmann-Museum Erkner, Gerhart-Hauptmann-Straße 1-2, 15537 Erkner, Telefon 03362-3662. Geöffnet ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17.00 Uhr, der Eintritt beträgt zwei Euro. Es herrscht Maskenpflicht, die Vorlage eines Tests ist nicht erforderlich. Eine telefonische Voranmeldung wird empfohlen, um etwaige Wartezeiten zu vermeiden.

Weitere Informationen im Internet finden Sie unter www.hauptmannmuseum.de.

Autor:

Michael Vogt aus Prenzlauer Berg

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