UNSER AUSFLUGSTIPP
Beim Urvater der Klassik: Das Winckelmann-Museum in Stendal
Er gilt als der Begründer des deutschen Klassizismus, der klassischen Archäologie und modernen Kunstgeschichte: Johann Joachim Winckelmann (1717-1768) ist in seiner Heimatstadt Stendal ein bezauberndes Museum gewidmet. Das gibt es schon seit 1955 und wurde im Dezember 2018 nach einer längeren Umbauphase wiedereröffnet.
In der neuen modernen Architekturkulisse spürt eine ständige Ausstellung dem spannenden Leben und Werk des großen Wissenschaftlers, Bibliothekars, Antiquars und Kunstschriftstellers nach. Der Rundgang beginnt spektakulär und überraschend, nämlich mit seiner tragischen Ermordung in Triest im Juni 1768. Informativ und stimmungsvoll geht es weiter durch das Leben Winckelmanns, der es aus ärmlichen Verhältnissen bis zum Antikenaufseher im Vatikan und weltberühmten Gelehrten brachte – bewundert und verehrt von keinen geringeren als Goethe, Schiller, Wieland und Hölderlin. Im Ausstellungsbereich „8000 Jahre Kunst für das Museum – das Mäzenaten-Museum" werden Sammlungen und Künstlernachlässe gezeigt, die Mitglieder der Winckelmann-Gesellschaft dem Haus gestiftet haben. Ergänzt werden die Präsentationen von ständig wechselnden Ausstellungen und nicht zuletzt einem Familienmuseum, in dem besonders auf die Jüngeren eine antike Erlebniswelt mit vielen interaktiven Stationen wartet. Soviel Informationen wollen natürlich verarbeitet werden, am besten bei einer Pause im Museumscafé oder dem mit Bronzen und Steinskulpturen wunderschön gestalteten Hofareal.
Anfahrt: Die Hansestadt Stendal ist ab Berlin Hauptbahnhof mit dem Intercity in unter einer Stunde erreichbar. Mit dem Pkw geht es auf der B5 über Falkensee und Nauen in Richtung Friesack. Kurz vorher links auf die B188 abbiegen, auf der man über Rathenow und Tangermünde direkt nach Stendal gelangt (Fahrtzeit knapp zwei Stunden).
Kontakt: Winckelmann-Museum, Winckelmannstraße 36-38, 39576 Stendal, Telefon 03931 21 52 26, www.winckelmann-gesellschaft.com. Geöffnet ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr, der Eintritt kostet sieben, ermäßigt fünf Euro.
Autor:Michael Vogt aus Prenzlauer Berg |
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