UNSER AUSFLUGSTIPP
In der Stadt der Nähmaschinen - Radtour durch Wittenberge und seine Industriegeschichte

Die alte Ölmühle am Stadthafen ist heute Brauerei, Hotel, Restaurant, Freizeittreff und Bühne der alljährlichen Elblandfestspiele. | Foto:  Anja Möller
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  • Die alte Ölmühle am Stadthafen ist heute Brauerei, Hotel, Restaurant, Freizeittreff und Bühne der alljährlichen Elblandfestspiele.
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Wer kennt sie nicht, die gute alte Singer-Nähmaschine? Zeitweise in vielen deutschen Haushalten vertreten, wurde sie und später auch die DDR-Modelle Veritas und Naumann in Wittenberge produziert. Und das ist nur eine Facette der interessanten Industriegeschichte des schönen Elbstädtchens, die sich auf einer rund zwölf Kilometer langen Radtour entdecken lässt.

Es begann 1904 mit einer Zweigstelle der amerikanischen Singer Company. In den folgenden 90 Jahren wurden in Wittenberge insgesamt über 11 Millionen Nähmaschinen hergestellt. Aber auch als Produktionsstandort für Lampenöl, Süßwaren, Zellstoff und Zellwolle war die Stadt lange bekannt. Die abwechslungsreiche Radtour durch die Stadt eröffnet Einblicke in diese bewegte Industriegeschichte.

Genügend Zeit sollte man dabei für diverse Ausstellungen, Museen und Sehenswürdigkeiten einplanen. Zum Beispiel für den 1928 erbauten größten freistehenden Uhrenturm des europäischen Festlands. Er ist ein Wahrzeichen Wittenberges und war das Herz des einstigen Nähmaschinenwerks. Weitere Stationen sind das Stadtmuseum „Alte Burg“ mit einer Ausstellung über die hiesige Industriekultur, die alte Ölmühle, der historische Lokschuppen, die Naylorsche Villa (einst Wohnsitz des Tuchfabrikanten Edmund Saville Naylor) sowie das Gelände des alten Zellstoff- und Zellwollewerks im Osten der Stadt. Die Route lässt sich beliebig variieren, zum Beispiel mithilfe eines kostenlosen Audioguides, der mittels einer Karte an insgesamt acht interessante Industriestandorte führt. Der Guide kann über die Hearonymus-App (https://direct.hearonymus.com/guide/1082) aufs Smartphone heruntergeladen werden. An den jeweiligen Gebäuden finden sich gut sichtbar Informationstafeln inklusive Scancode und Stadtplan mit allen Standorten.

Anfahrt: Die Regionalzüge der Linie RE 8, in der eine Fahrradmitnahme möglich ist, verbindet stündlich Berlin Hauptbahnhof mit Wittenberge. Die Fahrzeit beträgt gute eineinhalb Stunden.

Informationen zur Tour in der Touristinfo Wittenberge am Paul-Lincke-Platz 1, 19322 Wittenberge, Telefon 03877-92 91 81. Geöffnet ist montags bis freitags von 10 bis 17 und sonnabends von 10 bis 12 Uhr.

Die alte Ölmühle am Stadthafen ist heute Brauerei, Hotel, Restaurant, Freizeittreff und Bühne der alljährlichen Elblandfestspiele. | Foto:  Anja Möller
Der weithin sichtbare Uhrenturm ist ein Wahrzeichen Wittenberges.  | Foto:  Franzfoto
Autor:

Michael Vogt aus Prenzlauer Berg

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