Altes Gemeindezentrum wurde 2015 geschlossen
Rollberge-Siedlung bekommt Familienhaus
Ein Familienzentrum mit Bildungs- und unterstützenden Angeboten für Familien mit Kindern, Jugendliche und Erwachsene wird die evangelische Kirche in der Titiseestraße 7 bauen.
Zuvor lässt sie jedoch das bestehende Gebäude abreißen. „Die Rollberge-Siedlung hat sich in den vergangenen Jahren zu einem sozialen Brennpunkt entwickelt und wir wollen die Menschen vor Ort noch stärker unterstützen“, sagte die Superintendentin des Kirchenkreises Reinickendorf, Beate Hornschuh-Böhm. Es sei wichtig, Kirche gerade auch in Sozialräumen mit besonderen Herausforderungen ein Gesicht zu geben und Nachbarn in ihrer Lebenswelt zu begegnen.
Abriss wegen Schadstoffbelastung
Um das Projekt umzusetzen, wird das ehemalige Gemeindezentrum der Evangelischen Felsenkirchengemeinde an der Titiseestraße 7 abgerissen. Es war im Herbst 2015 geschlossen worden, da der Schadstoff PCB in der Luft festgestellt worden war. Die Arbeiten haben schon im Inneren des Gebäudes mit einer Schadstoffentsorgung begonnen, die rund acht Wochen dauern wird. Das belastete Material wird entsprechend der gesetzlichen Vorschriften sachgemäß entsorgt. Erst danach erfolgt der Abbruch der Außenhülle, der voraussichtlich einen Monat in Anspruch nehmen wird.
Derzeit verhandelt der Kirchenkreis mit möglichen Bauträgern über die Realisation des geplanten Familienzentrums. Auch in der Übergangszeit ist die evangelische Kirche vor Ort und erweitert ihr Angebot: Sie hat das ehemalige Friseur-Geschäft in der Ladenzeile in der Titiseestraße 5 angemietet und baut es gerade zu einem Büro der Evangelischen Kirchengemeinde Lübars mit Veranstaltungsräumen um. Dort sollen ab Herbst 2019 auch das evangelische FACE Familienzentrum ein offenes Elterncafé und Projekte angeboten werden.
Das FACE Familienzentrum, dessen Hauptsitz sich am Wilhelmsruher Damm 159 befindet, hatte bereits im Juli 2018 einen zweiten Standort in der Titiseestraße 3 eröffnet und bietet mit zwei Mitarbeiterinnen ein niederschwelliges Programm für die Nachbarn im Rollberge-Kiez an.
Schwerpunkt auf der Arbeit
mit jungen Familien
Dabei liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der Arbeit mit Kindern, denn das Märkische Viertel und die Rollberge zählen zu den kinderreichsten Stadtteilen Berlins. Zu den Angeboten gehören etwa ein offener Treff für Mädchen, einer für Grundschüler sowie ein Krabbel-Frühstück für Mütter und Väter mit Kindern bis zu zwei Jahren und ein Entdecker-Club für Eltern mit Kindern von drei bis fünf Jahren.
Außerdem nutzt ein weiterer sozialer Träger die Räume in der Titiseestraße 3: Das Diakonische Werk Reinickendorf bietet dort eine unabhängige und kostenlose Sozialberatung an.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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