Aus allem Schönes machen
Bilder aus dem Nachlass von "Monte" kaufen

Künstler "Monte" 2015 vor dem verzierten Eingang seines Galeriehauses. | Foto: Christian Schindler
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  • Künstler "Monte" 2015 vor dem verzierten Eingang seines Galeriehauses.
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Im April verstarb der Frohnauer Künstler Karl-Heinz Heß, besser bekannt als "Monte" im Alter von 87 Jahren. Er hinterließ rund 800 Werke. Einen Teil davon bietet die Online-Galerie Waidmannslust mittlerweile zum Kauf an.

Es handelt sich dabei vor allem um Collagen. Auf den meist farbenfrohen Acryl- oder Ölbildern hat Monte häufig Metallelemente, Glas, Granulat oder Perlen eingearbeitet. Das war typisch für sein Schaffen. Er stand "für den fantasievollen Umgang mit allen möglichen Dingen", ist auf der Webseite der Galerie Waidmannslust nachzulesen. Seine Berufung habe darin bestanden, "aus allem Möglichen Schönes zu machen". Stücke vom Schrottplatz fanden sich ebenso in den Bildern wie fließende Farben in Edelsteinen. Manchmal habe "Monte" eine Haarspange gereicht, um drum herum Kunst zu schaffen. Auch die Bilderrahmen wurden häufig verziert und stammten nicht unbedingt vom Fachhandel, sondern von Trödelmärkten. Manchmal habe er auch Schranktüren zu Rahmen umgewandelt.

Zu dieser sozusagen Alltagskunst fand "Monte" vor allem ab 2005, als er seinen Beruf als Schaufenstergestalter aufgegeben hatte. Die Arbeit war gleichzeitig eine gute Vorbereitung, denn es ging ja auch bei ihr darum, die Auslagen so zu präsentieren, dass Passanten und potenzielle Kunden neugierig wurden.

Seinen Spitz- und späteren Künstlernamen bekam Karl-Heinz Heß bereits während seiner Schulzeit am Hermsdorfer Gymnasium. Laut den biographischen Aufzeichnungen auf der Galeriewebseite wurde er dort Mitglied einer Clique, die sich "Die drei Musketiere" nach dem Buch des französischen Schriftstellers Alexandre Dumas nannte. Für den Neuen wurde eine andere Figur aus einem Dumas-Werk gefunden: Nämlich der "Graf von Monte Christo". Daraus wurde kurz "Monte".

Sein Haus in Frohnau hatte "Monte" zu einer privaten Galerie umgestaltet. Vielleicht war sie für manche Nachbarn ebenso geheimnisvoll wie der Graf im Roman. Zu ihrem zehnjährigen Bestehen 2015 wollte er auch nach außen Offenheit demonstrieren. Er verzierte den Eingang mit Mosaiken und Steinen. Denn, so erzählte der Künstler damals bei einem Besuch der Berliner Woche, er beobachte eine gewisse Schwellenangst der Passanten. "Die schauen schon mal interessiert, aber keiner klingelt."

Eine Auswahl seiner Bilder kann jetzt angeschaut und bei Gefallen gekauft werden. Die Preise für die meisten Angebote auf der Webseite bewegen sich zwischen 200 und 260 Euro. Der Online-Verkauf umfasse nur einen kleinen Ausschnitt des Nachlasses, wird ebenfalls erklärt. Um dessen Auflösung kümmere sich ein Freundeskreis.

Zu finden sind die Bilder unter www.galerie-waidmannslust.de/monte-hess-werke.php.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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