Im Akkordeon ist kein Wurm drin
Philip Clark aus Waidmannslust hat verschiedene Hobbys

Knöpfe statt Tasten gibt es bei diesem Akkordeon russischer Bauart. | Foto: Thomas Frey
4Bilder
  • Knöpfe statt Tasten gibt es bei diesem Akkordeon russischer Bauart.
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

An und für sich ist jedes der Hobbys, die Philip Clark betreibt, zunächst nicht so außergewöhnlich. Geht es aber ins Detail, ergeben sich einige Besonderheiten, wobei vor allem die Bandbreite verblüfft.

Philip Clark, gebürtiger Brite, wohnt in Waidmannslust und spielt Akkordeon. Unterricht nimmt er via Skype, seine Lehrerin wohnt in Augsburg. Noch interessanter als diese Umstände sind die beiden Instrumenten des 70-Jährigen. Da ist zum einen ein Knopfakkordeon russischer Bauart. Statt Tasten hat es Knöpfe und die Tonleitern sind anders angelegt. Das Bajan hat er vor einigen Jahren in Hamburg entdeckt und für einen vierstelligen Betrag gekauft.

Vorspiel auf der Steirischen Harmonika. | Foto: Thomas Frey
  • Vorspiel auf der Steirischen Harmonika.
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Noch seltener, zumindest in Berlin, ist seine zweite Akkordeonvariante, eine steierische Harmonika, auf der vor allem in Bayern und Österreich gespielt wird. Sie ist besonders für alpenländische Volksweisen geeignet, die auch Philip Clark schätzt. Vor allem aber liebt er die Akkordeoninstrumente. Sie würden zu Konzentration und Koordination herausfordern. Bereits als Kind sei er von dem Spiel begeistert gewesen. Aber erst jetzt komme er dazu, es wirklich zu lernen. Seine Steierische Harmonika hat er für 7000 Euro in der Oberpfalz gekauft.

Würmer als natürliche Dünger. | Foto: Thomas Frey
  • Würmer als natürliche Dünger.
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Sein weiteres Hobby ist dagegen eher kostengünstig. Philip Clark betreibt eine „kleine Wurmfarm“, wie er seine zweite Leidenschaft beschreibt. Der Grundstock, den er sich in einem Fachgeschäft besorgt hat, bestand aus 1000 Würmern. Sie haben sich inzwischen um einige vermehrt. Eingesetzt werden die Tiere als natürlicher Dünger beim Kompostieren von Küchenresten und weiteren Abfällen. Die Idee zur Wurmzucht hatte er, nachdem seine Frau und er eine Gartenfläche an ihrer Wohnung erwerben konnten. Mit kompostierter Erde sollte dieser gepflegt werden. Dabei erfuhr er von dem wertvollen Einsatz von Würmern und ein neues Hobby war geboren.

Philip Clark und seine Wurmzucht. | Foto:  Thomas Frey
  • Philip Clark und seine Wurmzucht.
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Philip Clark scheint sich für verschiedene Dinge begeistern zu können und Neuanfänge zu lieben. Er wuchs im Nordosten von England auf und kam 1976 nach Berlin. Als Zivilkraft arbeitete er zunächst in der Abhörstation auf dem Teufelsberg. Während der Zeit der Teilung wurden dort Telefongespräche in der DDR belauscht. „Stinklangweilig“ sei das gewesen, erinnert sich Philip Clark. Häufig hätten sich irgendwelche SED-Genossen darüber ausgetauscht, wie sie ihre nicht erfüllten Planzahlen doch noch als Erfolg nach oben melden können.

Nach drei Jahren beendete er den Job und wechselte in den Zementgroßhandel. Weil sein damaliges Hobby das Squash spielen war, wurde er danach mehr als zwei Jahrzehnte Betreiber eines Sportgeschäftes am Kottbusser Damm. Und die letzten Jahre vor seiner Rente war Philip Clark für eine Hausverwaltung tätig. Eine Biografie mit vielen beruflichen Stationen und ebenso facettenreichen Hobbys.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

50 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 642× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 931× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 905× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.271× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.