Drogen in der Rollbergesiedlung: Innensenator Andreas Geisel will sich kümmern

Regina Thiele übergibt 427 Unterschriften von Anwohnern gegen die Kriminalität in der Rollbergesiedlung an Innensenator Andreas Geisel, vermittelt durch SPD-Bundestagskandidat Thorsten Karge (links). | Foto: Christian Schindler
4Bilder
  • Regina Thiele übergibt 427 Unterschriften von Anwohnern gegen die Kriminalität in der Rollbergesiedlung an Innensenator Andreas Geisel, vermittelt durch SPD-Bundestagskandidat Thorsten Karge (links).
  • Foto: Christian Schindler
  • hochgeladen von Christian Schindler

Waidmannslust. Die Situation in der Rollbergesiedlung wird Politik und Polizei in nächster Zeit beschäftigen. Innensenator Andreas Geisel (SPD) machte sich jetzt auf Einladung des SPD-Bundestagskandidaten Thorsten Karge ein Bild vor Ort.

Regina Thiele hat nach Ansicht ihrer Nachbarn einen Fehler gemacht. Denn kurz bevor sie den Innensenator Andreas Geisel durch das kleine Ortszentrum im Bereich Waldshuter Zeile und Titiseestraße führt, hat sie getan, was sie schon lange tut. Sie war mit Kindern unterwegs, und hat Unrat beseitigt. Seit 22 Jahren wohnt sie im Viertel, und seitdem fühlt sie sich dafür verantwortlich. Wenn sie Müll auf der Straße oder in Grünanlagen sieht, dann bringt sie ihn eben dorthin, wo er hingehört: In die Mülltonne.

Kein authentisches Bild beim Termin

Unterstützt wird sie dabei von den Kindern vor Ort. Mit denen geht sie dann als Anerkennung auch mal essen. „Aufgeräumt“ hat sie auch, bevor sich der hohe Besuch aus der Landesregierung vor Ort sehen lässt. Und das könnte eben ein Fehler sein: Andreas Geisel findet im Vorfeld der Grundschule in den Rollbergen und am kleinen „Versorgungswürfel“ mit Geschäften wie Bäckerei und Kiosk gepflegte Orte vor. Die Sitzecken in den Grünanlagen sind neu, Wege gut passierbar und Grünanlagen eben grün, und nicht vermüllt. Sein Kommentar: „Ganz ordentlich!“.

Dass das nicht immer so ist, war einer der Gründe, warum sich Regina Thiele im Juli an den SPD-Bundestagskandidaten Thorsten Karge wandte mit der Bitte, sich mal vor Ort umzusehen. Denn der Müll ist in der Rangordnung der Probleme bei Regina Thiele in letzter Zeit ein wenig in den Hintergrund gerückt: „Seit zwei Jahren haben wir hier eine dramatische Steigerung von Kriminalität und Gewalt.“ Die Betreiberin eines kleinen Nahkauf-Supermarktes bestätigt: „Es gibt viele Diebstähle. Bei den Ermittlungen kommt nichts heraus.“

"Schwere Jungs in Autos unterwegs"

Und seit gut einem halben Jahr gibt es ein weiteres dramatisches Problem: Drogenhandel. „Schwere Jungs“ seien mit ihren Autos im kleinen Waldshuter Pfad unterwegs, und verteilten ihre heiße Ware an die umliegenden Wohnhochhäuser – während Kinder auf dem Weg zu Kita oder Schule seien. Und dann gebe es da noch Begleitkriminalität, berichtet ein weiterer Anwohner. Abgemeldete Autos stünden herum, für die sich im Internet Kaufanzeigen befänden von Anbietern, die weder über Führerschein noch Versicherung verfügten. Dies sind alles Themen, die Regina Thiele Unterschriften sammeln ließen: 427 Bewohner der Siedlung in den Rollbergen fordern schriftlich mehr Aktivität gegen Kriminalität in ihrem Viertel. Diese Unterschriften übergab Thiele dem Innensenator.

Innensenator Geisel hat auf den Ruf seines Parteifreundes Karge schnell reagiert. Er will sich mit dem zuständigen Polizeiabschnitt in Verbindung setzen. Und damit dies kein leeres Wahlkampfversprechen bleibt, gibt er ein weiteres Versprechen ab: „Wir treffen uns in einem Vierteljahr wieder und beurteilen die Lage.“ CS

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

13 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 164× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 485× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 453× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 885× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.