Tragfähige Konzepte gefragt
Bezirksverordnetenversammlung spricht sich für Ganzjahresbetrieb des Strandbads Wannsee aus

Auch im Winter soll das Strandbad Wannsee mit kulturellen und sportlichen Angeboten Besucher anlocken. Dies befürworten alle Fraktionen der Bezirksverordnetenversammlung.  | Foto: Ulrike Martin
  • Auch im Winter soll das Strandbad Wannsee mit kulturellen und sportlichen Angeboten Besucher anlocken. Dies befürworten alle Fraktionen der Bezirksverordnetenversammlung.
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Im Strandbad Wannsee auch im Winter entspannen – dies sollte nach Ansicht aller Fraktionen in der Bezirksverordnetenversammlung möglich sein. Auf der jüngsten Sitzung beschlossen sie einstimmig einen Antrag für eine ganzjährige Nutzung von Europas größtem Binnensee-Bad.

„Wir freuen uns sehr über die Annahme des Antrags“, sagt Michael Gaedicke, wirtschaftspolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion, die den Antrag eingebracht hatte. Die Tür für neue Nutzungsmöglichkeiten des weitläufigen Gebäude- und Flächenensembles sei damit aufgestoßen.

Zu diesen Nutzungsmöglichkeiten gehört neben der Öffnung über die gegenwärtigen Saisonzeiten hinaus vor allem die Restaurierung des maroden Restaurants Lido. Weiter sollen Angebote privater Betreiber für Wellness und sportliche Aktivitäten realisiert werden, auch eine Kita und kulturelle Nutzungen seien möglich. Erste Gespräche seien bereits mit den Berliner Bäder Betrieben geführt worden. „Dabei wurde Interesse an den Konzepten gezeigt, die den gewohnten Badebetrieb natürlich einschließen würden“, berichtet Gaedicke.

Interesse gebe es auch vom Kirchenkreis Teltow-Zehlendorf, der den Bau einer Kita auf dem Gelände erwäge. Das Bezirksamt arbeite zudem an Ideen für eine Sommer-Triennale. „Jetzt ist die Zeit, aus den Ideen wirtschaftlich tragfähige Konzepte und realistische Optionen für eine denkmalgerechte Instandsetzung zu entwickeln“, erklärt Gaedicke.

Im Mai dieses Jahres hatte die Unternehmerin Antje Lange dieses Konzept vorgestellt. Die Grünen-Fraktionen in der BVV und im Abgeordnetenhaus begrüßten den Vorstoß, die CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus forderte im Juni einen zeitnahen Masterplan für das Restaurant Lido, mit den Zielen der „Instandsetzung, der schnellen Wiederinbetriebnahme und einem zuverlässigen Dauerbetrieb“. Der Antrag wurde Ende November von den rot-rot-grünen Regierungsfraktionen abgelehnt. Der CDU Wahlkreisabgeordnete für Wannsee, Nikolassee und Düppel Stephan Standfuß zeigte sich sehr verärgert. „Es hieß, der Masterplan habe keine Priorität. Die Grünen reden offenbar mit gespaltener Zunge.“ Den Antrag will die CDU erneut einbringen. Die Zeit dränge. Standfuß: „Ich war Anfang 2018 mit einem Architekten vor Ort. Er sagte, wenn nicht bald etwas am Lido geschehe, sei das Gebäude nicht mehr herzustellen.“

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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