Schloss auf der Pfaueninsel muss schließen
Ruinen-Bau auf der Pfaueninsel wird umfassend saniert
Sechs Jahre ist das Schlösschen auf der Pfaueninsel nicht zugänglich. Es stehen umfassende Sanierungsarbeiten an, denn das Gebäude ist stark vom Zahn der Zeit angegriffen.
Die Pfaueninsel bleibt für Besucher offen, das Schloss aber ist ab Montag, 20. August, zu. Gutachter und Planer werden das Bauwerk vom Keller bis zum Dach auf Schadensursachen hin untersuchen. Anschließend können die notwendigen Maßnahmen beginnen. Die Dauer der Arbeiten ist darin begründet, dass nur in den Sommermonaten saniert werden kann. Dadurch sollen die empfindlichen, originalen Oberflächen in den Innenräumen geschont werden.
Der Landschaftspark Pfaueninsel und das Schloss sind Teil des Unesco-Weltkulturerbes „Schlösser und Gärten von Potsdam und Berlin“. König Friedrich Wilhelm II. ließ das Schloss vom Potsdamer Zimmermeister Johann Gottlieb Brendel 1794 bis 1795 als ländlichen Rückzugsort errichten. Der Bau sollte wie die romantische Kulisse einer Ruine wirken. Im Inneren hingegen entstanden im damals neuesten Stil gestaltete Schlossräume.
Das Besondere an dem Gebäude: Die Innenräume sind bis heute gänzlich unverändert erhalten, das ist einmalig in der Berlin-Brandenburgischen Kulturlandschaft.
Die Holzverschalung der Fachwerkaußenwände musste seit dem 19. Jahrhundert witterungsbedingt immer wieder ersetzt werden, zuletzt vor 45 Jahren. Diese Maßnahme wird auch jetzt bei der aktuellen Restaurierung fällig. Weitere Arbeiten sind unter anderem am Dach zu leisten, der Keller muss gegen Feuchtigkeit abgedichtet werden, die Eisengussbrücke, die die beiden Schlosstürme verbindet, weist Korrosionsschäden auf. Nach den vorbereitenden Untersuchungen kommen eventuell weitere Maßnahmen hinzu.
Die Gesamtkosten für die Schloss-Sanierung liegen bei 4,2 Millionen Euro. Das Geld kommt aus dem Sonderinvestitionsprogramm 2, das der Bund sowie die Länder Berlin und Brandenburg für die Bewahrung der Berliner und Brandenburger Schlösserlandschaft aufgelegt haben. Durch das Sonderinvestitionsprogramm 1 konnten bereits 38 Bauten und acht Parkanlagen instand gesetzt werden. Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG) hat für alle Sanierungsprojekte einen Masterplan aufgestellt.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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