Verwahrlostes Weltkulturerbe
Sanierungsarbeiten am Jagdschloss Glienicke in Wannsee dauern an
Verwahrlosungs- und Verfallserscheinungen am Jagdschloss Glienicke beklagt der CDU-Abgeordnete Danny Freymark (CDU). Er stellte daher eine parlamentarische Anfrage an den Senat.
Vor allem das frühere Haupttor zum Park, offiziell das Kurfürstentor, sei in einem schlechten Erhaltungszustand, zudem seien die beschädigten Fenster im Tor nur notdürftig mit Plastikfolie abgedeckt und somit einem weiteren Verfall ausgesetzt. Wann der Senat endlich seiner Erhaltungsverordnung nachkomme, wollte Freymark wissen. Zur Beantwortung wendete sich Torsten Wöhlert von der Senatskulturverwaltung an das für die bauliche Unterhaltung zuständige Hochbauamt Steglitz-Zehlendorf, das die Baumaßnahmen im Auftrag des Senats übernimmt.
Von dort war zu hören, dass noch keine Maßnahmen am Tor beginnen konnten. Schuld daran sind andere Sanierungsarbeiten im Denkmalbereich des Schlosses, die aus Kapazitätsgründen zuerst erfolgen. Zunächst seien die Ufermauer, der Marstall und das Kavalierhaus an der Reihe. In diesem Jahr sei geplant, die Sanierungsmaßnahmen für das Tor vorzubereiten. Voraussichtlicher Beginn der Arbeiten könnte Anfang 2021 sein.
Die zuständige Baustadträtin Maren Schellenberg (Grüne) teilt mit, dass demnächst die Ufermauer fertig gestellt werden soll, im zweiten Quartal 2020 die Fassade und das Dach des Marstalls. „Mit den Planungen für das Wohnhaus, die Garagen, den Pavillon, das Kurfürstentor und die Einfriedungsmauer wollen wir im zweiten Quartal beginnen, mit der Baumaßnahme am Kavaliersgebäude im dritten“, erläutert Schellenberg.
Da am Tor noch keine Arbeiten vorgenommen wurden, seien dafür auch noch keine Mittel ausgegeben worden, antwortete Wöhlert auf eine weitere Frage Freymarks. „Im Investitionsprogramm 2019 bis 2023 gibt es ein Maßnahmenpaket von 2,5 Millionen Euro für das Schloss.“
Das Jagdschloss Glienicke nahe der Glienicker Brücke wurde 1682-1693 von Charles Philippe Dieussart für den Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg errichtet. In den 1960er-Jahren gab es teilweise Umgestaltungen durch Bruno Taut, das Gebäude wurde zu einer Jugendbegegnungsstätte. Seit 2003 nutzt das Sozialpädagogische Fortbildungsinstitut Berlin-Brandenburg das Schloss.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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