NS-Zeit
Post vom Deportationszug: Buchvorstellung und Diskussion mit Heinz Wewer
Am 15. und 16. März 1939 besetzten deutsche Truppen Tschechien. Der 80. Jahrestag ist Anlass, für eine Buchvorstellung und Diskussion im Haus der Wannseekonferenz. Erinnert wird an den Terror gegen die tschechische Zivilbevölkerung, an die Verfolgung und Ermordung tschechischer Juden und Roma.
Heinz Wewer stellt in seinem 2018 erschienenen Buch „Postalische Zeugnisse zur deutschen Besatzungspolitik im Protektorat Böhmen und Mähren im Nationalsozialismus“ Eindrückliches vor. Nicht nur die Inhalte der Postsendungen, sondern auch ihre äußeren Merkmale wie Stempel, Briefmarken oder Zensurvorgaben illustrieren historische Ereignisse und individuelle Schicksale. So auch das von Anna Schrecker. Als sie nach 1942 nach Theresienstadt deportiert wurde, warf sie eine Postkarte aus dem Zug, auf der zu lesen war: „Meine lieben Kinder! Wir fahren soeben nach dem Osten, wissen nicht wohin.“
Ein Lebensthema für den Autor
Heinz Wewer studierte Rechtswissenschaften, Geschichte und Politikwissenschaften. Er berichtete 1961 als Korrespondent vom Eichmann-Prozess, war wissenschaftlicher Mitarbeiter im Berlin Document Center und begründete verschiedene Initiativen. Zuletzt war er Leiter des Referats Internationale Beziehungen der Universität der Künste Berlin.
Die Buchvorstellung in der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannseekonferenz, Am Großen Wannsee 56-58, beginnt am Sonntag, 17. März, um 11 Uhr. Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung unter veranstaltungen@ghwk.de wird gebeten.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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