Gesellschaft ließ Heckengärten rekonstruieren

Museumsleiter Martin Faass und Wolfgang Immenhausen von der Max-Liebermann-Gesellschaft. | Foto: KahleKahle
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Wannsee. Nach fast 20 Jahren Ringen um das Liebermann-Grundstück in der Colomierstraße 3 feierte die Max-Liebermann-Gesellschaft Berlin am Wochenende die Vollendung des Liebermann-Gartens.

Die wieder hergestellten Heckengärten wurden feierlich der Öffentlichkeit übergeben. Die Heckengärten sind drei mit Hainbuchenhecken abgetrennte "grüne Kammern" an der Seeseite: das Lindenkarree, der ovale Garten und der Rosengarten. Sie waren das Herzstück der Gartenkonzeption des Malers und Grafikers Max Liebermanns und des Gartenreformers Alfred Lichtwarks, die von dem Architekten Alfred Brodersen realisiert wurde.

Die Heckengärten - häufiges Motiv im Werk Liebermanns - befinden sich auf einem etwa 15 Meter breiten Streifen am nördlichen Rand des Grundstücks und lagen zu einem Drittel auf einem Weg, den der Künstler beim Kauf seines Grundstücks dazu pachtete. Max Liebermann (1847-1935), der einer jüdischen Fabrikantenfamilie entstammt, zählt zu den bedeutendsten Vertretern des Impressionismus. Nachdem seine Witwe Martha Liebermann das Haus auf Druck des NS-Regimes 1940 zwangsweise verkaufen musste, wurde dieser Weg vom Grundstück wieder abgetrennt und als Löschwasserweg genutzt. Durch die jahrzehntelange Fremdnutzung des Anwesens wurden die Heckengärten fast völlig zerstört. Seit 1972 war der Weg an den Wassersportclub Klare Lanke verpachtet.

Erst 2012 ist es der Max-Liebermann-Gesellschaft gelungen, das Grundstück zu übernehmen und die Voraussetzungen für eine Vollendung der Heckengärten zu schaffen. In mehreren Monaten Bauzeit wurden die Hecken gepflanzt, die Kieswege symmetrisch ergänzt und die große Obstwiese um den Teepavillon angelegt. Im letzten Bauabschnitt wurden die Ufermauer saniert und der historische Liebermann-Steg rekonstruiert. Er führt nun wieder zehn Meter aufs Wasser des Wannsees hin und endet in einer Aussichtsplattform.

Die denkmalgerechte Wiederherstellung der Heckengärten wurde mit Geldern aus dem Denkmalschutzprogramm des Bundes und der Hermann Reemtsma Stiftung sowie Spenden von Mitgliedern der Max-Liebermann-Gesellschaft und Freunden der Liebermann-Villa finanziert. Insgesamt wurde rund eine halbe Million Euro für die Sanierung und Vervollständigung des Liebermann-Gartens eingesetzt.

Bis 31. August zeigt die gleichzeitig eröffnete Sonderausstellung "Max Liebermann - Die Heckengärten", wie der Maler sich künstlerisch mit den Heckengärten auseinandersetzte. Öffnungszeiten der Liebermann-Villa am Wannsee, Colomierstraße 3: Mo/Mi/Fr/Sa 10-18 Uhr, Do/So und feiertags 10-19 Uhr; Eintritt: sieben, ermäßigt vier Euro. Weitere Informationen unter 805 85 90 12 oder auf www.liebermann-villa.de.
Michael Kahle / m.k.
Museumsleiter Martin Faass und Wolfgang Immenhausen von der Max-Liebermann-Gesellschaft. | Foto: KahleKahle
Blick von der Liebermann-Villa auf die Heckengärten und den Großen Wannsee. | Foto: Kahle
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Michael Kahle aus Mitte

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