Menükarte mit Sammlerwert
Liebermann-Villa erhält großzügige Schenkung

Max Slevogts Menükarte zum 80. Geburtstag von Max Liebermann ist eine Lithografie auf Bütten mit handschriftlichen Widmungen.  | Foto: Repro: Lea Grzye
  • Max Slevogts Menükarte zum 80. Geburtstag von Max Liebermann ist eine Lithografie auf Bütten mit handschriftlichen Widmungen.
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Zum Abschied aus dem Vorstand der Max-Liebermann-Gesellschaft hat Wolfgang Immenhausen der Liebermann-Villa ein großzügiges Geschenk gemacht. Der langjährige stellvertretende Vorsitzende hat der Gesellschaft eine Menükarte aus dem ehemaligen Besitz Martha Liebermanns überlassen.

Die persönliche Menükarte ist nicht irgendeine Speisekarte. Sie wurde zum Festessen anlässlich des 80. Geburtstages von Max Liebermann am 30. Juni 1927 gedruckt. Das Essen fand im Schwedenpavillon in unmittelbarer Nachbarschaft zum Liebermannschen Sommerhaus am Großen Wannsee statt. Das besondere Exemplar wurde mit vier lithografischen Zeichnungen von Max Slevogt gestaltet und weist außerdem 15 Unterschriften verschiedener Gäste auf.

„Diese Menükarte ist ein außergewöhnliches Dokument der Berliner Kunst- und Kulturszene der späten zwanziger Jahre“, freut sich Lucy Wasensteiner, Direktorin der Liebermann-Villa. Das von Immenhausen überreichte Exemplar sei versehen mit Grüßen prominenter Gäste. Darunter der Kritiker Max Osborn, der Bildhauer Rudolf Belling sowie Slevogt selbst. Anwesend waren darüber hinaus Otto Dix, Rudolph Levy, Käthe Kollwitz und Vertreter der Ministerien und Museen.

In der Zeit nach 1933 ist die Karte der Familie Liebermann im Zuge der Verfolgung abhanden gekommen. Mit der Schenkung kehrt dieses besondere, glanzvolle Zeugnis der bewegenden Geschichte von Max und Martha Liebermann an den Wannsee zurück. „Wir freuen uns sehr, die Karte Anfang des neuen Jahres zusammen mit weiteren Schenkungen in einer Ausstellung zu präsentieren“, sagt Wasensteiner.

Die von Slevogt humorvoll illustrierte und in der Presse als „ungemein geistreich“ bezeichnete Karte gibt genaue Auskunft zur Menüfolge des festlichen Diners. Nach einer Ochsenschwanzsuppe und einem Ostender Steinbutt mit Sauce Mousselline – das ist eine aus Huhn oder Kalbfleisch gekochte, mit Sahne aufgeschlagene helle Cremesauce, folgte ein Rehrücken mit Gemüse nach Jägerart. Ein Omelette Surprise sowie Käsegebäck bildeten den Schluss.

Mehr Informationen über die Liebermann-Villa am Wannsee gibt es auf liebermann-villa.de.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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