Das Einfachste und daher das Schwerste
Liebermann-Villa zeigt Carl-Blechen-Ausstellung noch bis 24. Januar

Das Ölbild auf Leinwand „Das Mühlental bei Amalfi“ malte Blechen um 1830.  | Foto:  Stiftung Fürst-Pückler-Museum – Leihgabe der Bundesrepublik Deutschland
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  • Das Ölbild auf Leinwand „Das Mühlental bei Amalfi“ malte Blechen um 1830.
  • Foto: Stiftung Fürst-Pückler-Museum – Leihgabe der Bundesrepublik Deutschland
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Carl Blechen (1798-1840) zählt neben Caspar David Friedrich zu den bedeutendsten deutschen Landschaftsmalern des frühen 19. Jahrhunderts. Die Liebermann-Villa am Wannsee zeigt noch bis zum 24. Januar Bilder aus der Carl-Blechen-Sammlung Cottbus.

Seine Heimatstadt besitzt neben der Berliner Nationalgalerie die größte Sammlung von Blechens Gemälden, Studien und Zeichnungen weltweit. Neben der Präsentation der Arbeiten werden auch seine künstlerischen Einflüsse auf Max Liebermann genauer beleuchtet: Was schätzte Liebermann an Blechen? Welche Bedeutung hat der Cottbuser Landschaftsmaler für die Entwicklung der modernen Malerei? Wie fügt sich Liebermanns Interpretation in die lange und wechselhafte Rezeptionsgeschichte des Landschaftsmalers zwischen Romantik, Moderne und Nationalsozialismus ein?

Denn auch im Nationalsozialismus fand Blechen prominente Bewunderung. Seine deutschen Motive wurden nicht nur für das Führermuseum in Linz ausgesucht, sie befanden sich auch in den Privatsammlungen von Hermann Göring und Adolf Hitler.

„Wir freuen uns außerordentlich, diese beeindruckenden Werke aus der Carl-Blechen-Sammlung aus Cottbus hier am Wannsee zeigen zu dürfen“, sagt Lucy Wasensteiner, Direktorin der Liebermann-Villa. Denn auch Liebermann selbst verehrte den Maler und widmete ihm im Herbst 1921 – etwa 80 Jahre nach dessen frühen Tod – eine seiner ersten Ausstellungen als Präsident der Berliner Akademie der Künste.

Liebermann habe sich als ein künstlerischer Nachfolger Blechens gesehen. Er besaß selbst mindestens fünf Blechen-Landschaften in seiner Privatsammlung. Eines davon, das Bild „Höhenzug mit blauen Wolken“, das Blechen zugeschrieben wird, ist in der aktuellen Ausstellung zu sehen.

Es ist Martha Liebermann in der Zeit ab 1935 abhanden gekommen und tauchte 1941 auf dem Kunstmarkt auf, wo es für das Führermuseum in Linz erworben wurde. Nach dem Krieg wurde dieses Bild im Salzbergwerk Altaussee entdeckt und gelangte über den Münchner Central Collecting Point in den Besitz der Bundesrepublik. 2010 wurde das Bild an die Liebermann-Erben zurückgegeben und befindet sich heute in Privatbesitz.

Das 100-jährige Jubiläum der Akademieausstellung nimmt die Liebermann-Villa am Wannsee, Colomierstraße 3, nun zum Anlass, um eine Auswahl der Ölstudien von Blechen aus der Carl-Blechen-Sammlung der Stadt Cottbus zu zeigen. Die Öffnungszeiten sind täglich außer dienstags von 11 bis 17 Uhr. Es gilt die 2G-Regel mit Maskenpflicht. Karten zu zehn Euro, ermäßigt sechs Euro können unter shop.liebermann-villa.de/de/tickets/1230 gebucht werden. Zur Ausstellung ist ein begleitender Katalog erschienen. Er kostet zwölf Euro.

Weitere Informationen gibt es im Internet auf liebermann-villa.de/carlblechen.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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