Weihnachtsgeschichte als Tradition
"Mutter Fourage" soll fester Aufführungsort im Advent werden
Der Hof der Kulturscheune und Galerie „Mutter Fourage“ wurde im vergangenen Winter zur Kulisse von Charles Dickens’ berühmter Weihnachtsgeschichte. Die Drehbühne Berlin inszenierte hier ein Stationen-Theater-Erlebnis mit Schauspiel, Livemusik, Puppenspiel, Film und Glühwein. Die Aufführung soll nun zur Adventstradition werden.
Zu den Vorstellungen stapfte der schlechtgelaunte Geizhals Ebenezer Scrooge mitten durch das Publikum, das sich auf dem romantisch beleuchteten Hof der „Mutter Fourage“ versammelte und gemeinsam mit Scrooge von Szene zu Szene wanderte und so die Geschichte auf dem ganzen Gelände der Kulturscheune erleben konnte.
Acht Mal hat die Drehbühne Berlin im vergangenen Winter das weihnachtliche Stück mit großem Erfolg aufgeführt. Die Produktion konnte nur mit Hilfe der finanziellen Unterstützung der Neustart-Kultur Förderprogramme umgesetzt werden, denn Zuschauerzahlen und Ticketpreise allein konnten die Kosten nicht decken. 50 000 Euro standen seinerzeit für die Entstehung und die erste Spielserie der berühmten „Weihnachtsgeschichte“ von Charles Dickens zur Verfügung. Die acht Vorstellungen wurden vor ausverkauftem Haus und Hof gespielt. Ausverkauft bedeutete: rund 75 Zuschauer pro Vorstellung. Mehr finden auf dem Hof keinen Platz.
Aufruf zu Spenden
Aufgrund des Erfolges hatten Drehbühne und Kulturscheune die Idee, die „Weihnachtsgeschichte“ bei „Mutter Fourage“ zu einer alljährlichen Vorweihnachtstradition werden zu lassen. An den ersten drei Adventswochenenden dieses Jahres soll der alte Geizkragen Scrooge wieder zu einem besseren Menschen bekehrt werden. Und wer könnte besser wissen, was dafür nötig ist, als der alte Scrooge selbst: Geld, Geld und nochmals Geld. Weil aber Mittel für die Kultur immer wieder dem Rotstift zum Opfer fallen, soll nun die Finanzierung selbst in die Hand genommen werden. „Die Kulturscheune hat einen Aufruf gemacht und um finanzielle Unterstützung gebeten“, sagt Lorenz Christian Köhler, Regisseur und Geschäftsführer der Drehbühne. Die erste Vorstellung wurde durch das KIA-Förderprogramm des Bezirksamtes Steglitz-Zehlendorf und der Senatsverwaltung für Kultur und Europa finanziert. Dennoch bleibt ein Fehlbetrag von 15 000 Euro stehen, selbst wenn alle Vorstellungen ausverkauft sind. „Die Hälfte davon ist bereits über Spenden eingegangen“, freut sich Köhler und hofft jetzt, dass auch der Rest über die Crowdfunding-Kampagne zusammenkommt. Denn die Vorstellungen an den Adventswochenenden auf den Hof der „Mutter Fourage“ sind bereits geplant und im Vorverkauf. „Ein Risiko, das wir gern eingehen, um hier in Wannsee der ganzen Familie ein Theatererlebnis anbieten zu können“, sagt Köhler. Viele Möglichkeiten Kultur zu präsentieren, gebe es in dem Ortsteil am Rande der Stadt nicht.
"Die Weihnachtsgeschichte" von Charles Dickens wird in der Kulturscheune „Mutter Fourage“, Chausseestraße 15a, an den ersten drei Adventswochenenden aufgeführt. Die Tickets kosten 32,90 Euro, ermäßigt 21,50 Euro und für Kinder bis zwölf Jahren 14,20 Euro.
Buchungen und weitere Informationen (auch zur Crowdfunding-Kampagne) auf www.drehbuehne-berlin.de oder bei Mutter Fourage unter der Telefonnummer 030/805 23 11, per E-Mail an karten@mutter-fourage.de.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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