Von Wasserlandschaft bis Brückenfarbe: Detlef Bischoff hat „Berlin-Wannsee“ fotografiert
Wannsee. Seit 1964 lebt er in Berlin, seit 1977 in Wannsee. Und das wird sich wohl nicht mehr ändern. Detlef Bischoff, Jahrgang 1943, ist erklärter Fan der Wasserlandschaften im Berliner Südwesten. Jetzt hat er ein neues Buch veröffentlicht. Der Titel – wie könnte es anders sein – „Berlin-Wannsee“.
Auf 64 Seiten sind zahlreiche stimmungsvolle Fotografien zu sehen. Sie zeigen bekannte Ansichten wie das Schloss Glienicke, das Strandbad und die Pfaueninsel. Glutrote Sonnenuntergänge, ein Seerosenteppich oder ein Wald von Bootsmasten vermitteln Urlaubsstimmung.
Bischoff lenkt den Blick aber auch auf eher unbekannte, übersehene Details. So kann der Betrachter auf den zweiten Blick bei einer Aufnahme der Glienicker Brücke noch ein Zeichen der früheren Teilung zwischen West und Ost entdecken. „Schauen Sie, der Grünanstrich der beiden Hälften ist leicht unterschiedlich“, erklärt der Fotograf. Ein anderes Bild, aufgenommen am Alten Hof auf Heckeshorn, zeigt ein Mädchen mit Pferd am See – eine ländliche Szene am Rand der Millionenstadt.
Zu seinen Fotos hat Bischoff kurzweilige und informative Texte verfasst. „Bei der Recherche greife ich auf eigene Bücher zurück, auf Dokumentationen, etwa vom Landesdenkmalamt und aufs Internet.“ Seit Jahren nutzt er auch die digitale Fotografie. „Eine Bildbearbeitung kommt aber selten in Frage, die Aufnahmen sollen so natürlich wie möglich sein.“
Zum Fotografieren kam der Professor für Politikwissenschaft als Jugendlicher. „Vom Konfirmationsgeld habe ich meine erste Kamera gekauft.“ Ein paar Jahre später war er als Sportfotograf für eine Lokalzeitung unterwegs. Bis heute ist die Leidenschaft geblieben – egal, ob es um Urlaubsaufnahmen geht oder darum, den Enkelgeburtstag festzuhalten.
2007 erschien sein Bildband „Wasserlandschaften in Berlin und Brandenburg“. Der neue Bildband belässt es nicht bei Wasser- und Landschaftsfotos vom Wannsee, dem „Kleinod zwischen Berlin und Potsdam“. Bischoff bedient in weiteren Kapiteln auch Aspekte wie „Straßen und Brücken“, Villen und Landhäuser“, „Ausflugsgastronomie“, „Freizeit und Sport“ oder den „Wissenschaftsstandort Wannsee“.
Viele Anregungen erhält der Autor auf Spaziergängen mit seinem Zwergschnauzer Jonny. Sie gehören zu seinem Tagesprogramm dazu. „Es gibt noch viel zu entdecken“, sagt Bischoff. Deshalb will er weiter fotografieren. „Vielleicht nehme ich mir demnächst die Wasserlandschaft um Potsdam vor.“
Neben „Berlin-Wannsee“ gibt es aktuell auch den „Wannsee-Kalender 2016“, den dritten in Folge. Zu kaufen ist er allerdings nur bei „Buch in Wannsee“, Chausseestraße 44a, und im Blumenhaus Salk, Königstraße 7. uma
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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