Untauglicher Vorschlag der FDP?
Bürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski lehnt Corona-Test-Anlaufstelle in Dreilinden ab

Die FDP-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung wünscht sich eine Corona-Anlaufstelle in Dreilinden. Bürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski (CDU) hält nichts von diesem Vorschlag.

In einem Antrag fordert die FDP-Fraktion das Bezirksamt auf, sich bei der Senatsverwaltung für eine Abklärungsstelle einzusetzen, die mit dem Auto angefahren werden kann. Als Drive-In eigne sich der ehemalige Kontrollpunkt Dreilinden. In Steglitz-Zehlendorf gebe es mit dem Gesundheitsamt nur eine Corona-Teststelle, der Südwesten liege eher isoliert, heißt es in der Antragsbegründung. Ein Drive-In könne die übrigen acht Abklärungsstellen in der Stadt entlasten, erklärt die Fraktionsvorsitzende Mathia Specht-Habbel. Zudem seien weite Wege mit öffentlichen Verkehrsmitteln eher zu vermeiden.

Specht-Habbel führt die Nationale Akademie der Wissenschaft „Leopoldina“ an, nach deren Aussage frühestens Ende 2020 oder sogar erst Mitte 2021 ausreichend Impfstoff zur Verfügung stehe. „Bis dahin muss weiter getestet werden, dazu reicht die eine Stelle im Bezirk nicht aus.“ Im Stauraum Dreilinden könnten sich Verdachtsfälle nach der Bestätigung durch den Hausarzt anstellen und testen lassen. „Man hätte sein eigenes Wartezimmer dabei und keine Ansteckungsgefahr wie möglicherweise in einer üblichen Arztpraxis“, sagt Specht-Habbel.

Bürgermeisterin Richter-Kotowski (CDU) kritisiert den Vorschlag als „großen Unfug“. Eine Abklärungsstelle müsse an ein Krankenhaus oder ein Gesundheitsamt gebunden sein. Die Abstriche müssten unter Laborbedingungen vorgenommen werden, die Verdachtsfälle isoliert untersucht werden. „Das kann nicht in Dreilinden auf der freien Wiese geschehen“, sagt sie.

Eine an ein Krankenhaus gebundene Abklärungsstelle im Bezirk hatte Richter-Kotowski bereits vor über einem Monat gefordert. Die nächstgelegene Stelle im Wenckebach-Krankenhaus in Tempelhof sei besonders für ältere Bürger unangemessen weit. Eine Reaktion seitens der Senatsverwaltung habe es nicht bisher nicht gegeben. „Wahrscheinlich wird es im Bezirk also keine Abklärungsstelle geben“, vermutet die Bürgermeisterin. Sie halte eine solche aber für wichtig, vor allem im Rahmen einer längerfristigen Pandemie-Planung. Deshalb werde sie sich nochmals mit Senatorin Dilek Kalayci (SPD) in Verbindung setzen.

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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