Chance für die Wannseeschule?
Fraktionen streiten weiter über die künftige Nutzung des Geländes der Lungenklinik

Die Pläne für eine Flüchtlingsunterkunft auf dem Gelände der ehemaligen Lungenklinik Heckeshorn spalten die Bezirkverordnetenversammlung. CDU und FDP wollen den Gesundheitsstandort ausbauen, die SPD schlägt eine gemeinsame Nutzung vor.

Nach der Weigerung des Bezirks, für das 13,5 Hektar große Areal einen neuen Bebauungsplan aufzustellen, hatte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen im Frühjahr das Verfahren an sich gezogen. Das Ziel: Zu den 262 geflüchteten Menschen, die dort bereits leben, sollen weitere 502 hinzukommen. Die Kosten für den Umbau liegen laut Senatsverwaltung bei 12,9 Millionen Euro.

Die SPD-Fraktion stellt sich ein integratives Konzept für die in Heckeshorn angesiedelte Wannseeschule und den geplanten Flüchtlingsstandort vor. „Der Bedarf an Pflegekräften ist groß, in der Wannseeschule werden jährlich 500 junge Menschen in Pflegeberufen ausgebildet“, erklärt Fraktionschef Norbert Buchta. Die Schule brauche aber dringend mehr Platz, Pläne für einen Erweiterungsbau lägen bereits seit 2013 vor. Es gebe ein Konzept für einen Bildungscampus, in dem sowohl die Wannseeschule als auch die Unterbringung von Flüchtlingen vorgesehen sei. Buchta: „Wir fordern daher die Fortführung der Planungen für die Wannseeschule.“

Die CDU-Fraktion ersucht dagegen das Bezirksamt, die „Rückübertragung der Bauleitplanung für den Gesundheitsstandort Heckeshorn zu erwirken“. Die Planung müsse auf Grundlage des bestehenden Flächennutzungsplans erfolgen, den Gesundheitsstandort und weitere mögliche Nutzungen einbeziehen. Konzepte müssten gemeinsam mit potentiellen Interessenten und den Anwohnern geschaffen werden. Ähnliche Forderungen sind in einem Handlungsplan des FDP-Ortsverbands Zehlendorf-Wildwest zu lesen.

Bezirks- wie Landes-CDU hatten die Senatspläne wegen der großen Zahl der unterzubringenden Flüchtlinge mehrfach abgelehnt, vor allem fehle es an der Infrastruktur. Tim Richter, Vorsitzender des Ortsverbands Wannsee, macht jetzt Nägel mit Köpfen. Im Internet hat er eine Petition gegen die Flüchtlingsunterkunft gestartet. Bisher haben rund 800 Unterstützer unterschrieben.

Viel passieren wird vorerst nicht. Es gilt immer noch ein Baustopp wegen der auf dem Gelände heimischen Fledermäuse.

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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