Fahrgäste klagen über neue BVG-Fähre "MS Wannsee"

Die BVG-Fähre "MS Wannsee" verkehrt zwischen Wannsee und Kladow. | Foto: Kahle
  • Die BVG-Fähre "MS Wannsee" verkehrt zwischen Wannsee und Kladow.
  • Foto: Kahle
  • hochgeladen von Michael Kahle

Wannsee. Seit einem knappen halben Jahr verkehrt die neue Fähre zwischen Wannsee und Kladow. Doch bei allen Vorzügen der "MS Wannsee", die Klagen der Nutzer reißen nicht ab.

Das moderne, mit einem schadstoffarmen Dieselmotor angetriebene Schiff der Stern und Kreisschifffahrt ist mit 45 Metern deutlich länger als seine Vorgänger. Bis zu 300 Personen können auf einmal übersetzen. Zum BVG-Tarif "Berlin AB" schippert man von der Wannsee Brücke B stündlich werktags zwischen 6 und 19 Uhr, sonnabends von 7 bis 19 Uhr und sonntags von 10 bis 18 Uhr nach Alt-Kladow und zurück.

Die großzügigen Panoramafenster ermöglichen einen großen Rundumblick bei jedem Wetter. Der Nachteil - sie lassen sich nicht öffnen. Und statt an Deck oder an der Reling sitzt oder steht man jetzt unter Deck.

"Früher auf der alten Fähre war es eben viel gemütlicher", bedauert ein älteres Ehepaar.

Die Servicekraft an Bord - Matrose und Schaffner in Personalunion - sieht das anders: "Früher hatten wir das Problem, dass vor allem Ausflügler und Touristen die Fähre als Fahrgastschiff sahen, mit dem man preisgünstig den Wannsee erkunden konnte. Und oft bekamen wir nur die Hälfte der Fahrgäste mit, die eigentlich nur die Fähre nutzen wollten." Ähnlich äußerte sich BVG-Sprecherin Petra Reetz auf Beschwerden in der Vergangenheit: "Wir sind eine Fähre und kein Ausflugsdampfer." Aber gerade das machte ja früher den Reiz der Fährlinie F 10 aus.

Jetzt - auf der "MS Wannsee - ist die Luft stickig trotz des weitaus geräumigeren Fahrgastraumes. Und auch nach einem halben Jahr riecht es immer noch penetrant nach Linoleum und Lösungsmittel. Fahrgäste klagen zum Teil über Kopfschmerzen auf der zwanzigminütigen Überfahrt. "Klimaanlage - Fehlanzeige! Nicht auszudenken, wenn die Sonne im Sommer auf die großzügige Verglasung knallt", heißt es in einem Leserbrief an die Berliner Woche.

"Die Fähre verfügt über zwölf aufklappbare Dachfenster und acht leistungsfähige Dachlüfter. Trotzdem mussten auch wir feststellen, dass es unter bestimmten Umständen zu einer Aufheizung im Innenraum kommt", räumt BVG-Pressesprecher Markus Falkner ein.

Er verspricht: "Wir arbeiten bereits in enger Kooperation mit dem Betreiber der Fährlinie sowie der Werft an einer Lösung, die möglichst zeitnah Abhilfe schaffen soll." Das Personal müsse nicht unter der schlechten Luft leiden. Der Schiffsführer habe im Steuerhaus eine Dachluke sowie Schiebefenster, die für eine ausreichende Belüftung sorgen würden. Die Ausdünstungen durch den PVC-Boden, wie er auch auf anderen Schiffen verwendet wird, seien normal, weil es sich um Neumaterial handelt. Sie würden also mit der Zeit verschwinden, versichert Falkner.

Weitere Informationen unter www.bvg.de.
Michael Kahle / m.k.
Autor:

Michael Kahle aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 171× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 258.000 Haushalte in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf baut die Telekom Glasfaserleitungen aus.  | Foto: Telekom

Glasfaser-Internet hier im Bezirk
Telekom bietet 258.000 Haushalten einen Anschluss ans Glasfasernetz

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf. Damit können nun insgesamt rund 258.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu...

  • Zehlendorf
  • 20.01.25
  • 854× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 2.925× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.