Ein Ort gegen die Einsamkeit
In der Königstraße hat ein Treffpunkt für Menschen in der zweiten Lebenshilfe eröffnet

Heide Gercke zeigt stolz das breite Angebot des neuen Wannseer Treffpunkts. | Foto:  K. Rabe
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Im ehemaligen Restaurant des Vitanas Senioren Centrums Schäferberg in der Königstraße gibt es jetzt einen Treffpunkt für Menschen in der zweiten Lebenshälfte. Die Gercke & Lala Stiftung ist Träger des Projekts, das mit seinem vielfältigen Angebot einer Einsamkeit im Alter vorbeugen möchte.

Der Treffpunkt ist etwas Besonderes: Er ist von Dienstag bis Sonntag, also auch an Wochenenden und Feiertagen, geöffnet. Somit haben Senioren die Möglichkeit, auch Weihnachten, Silvester, Ostern oder Pfingsten in Gesellschaft zu verbringen. Zudem gibt es ein umfangreiches Angebot an Kursen und Aktivitäten. Qi Gong, Yoga, Meditation, ganzheitliche Körperbalance, Rückengymnastik, Fitness Brunch, Computer- und Handy Kurs, Gedächtnistraining, Aquarell Malkurse, Nordic Walking und Gesundheitsspaziergänge stehen bereits auf dem Wochenplan.

Aber auch Tagesfahrten, Theaterbesuche, Film- und Literaturnachmittage, kombiniert mit leckerem Essen, sowie ein Englischkurs sind geplant. Demnächst starten eine Line-Dance-Gruppe und Ayurvedisch Kochen. Die Räume sind dafür perfekt.

„Wir sind froh, dass wir die Räume gefunden haben und nutzen können“, sagt Vorstandsvorsitzende Heide Gercke. Das ehemalige Restaurant passte genau ins Konzept der Stiftung und wurde entsprechend umgebaut. Jetzt gibt es eine große Küche, Gemeinschaftsraum und Gymnastikraum sowie einen offenen Empfangsbereich. Nicht zu vergessen: der große Garten, der auch für Familienfeiern genutzt werden kann.

Die Idee, eine Stiftung für Senioren zu gründen, hatte Heide Gercke 2017. Sie ist selbst schon 81 Jahre alt und weiß, dass Senioren oft zu kurz kommen. „Es gibt viel Einsamkeit und viele alte Menschen werden nicht mitgenommen in die neue, technisierte Zeit“, sagt sie. Senioren hätten in der Gesellschaft einen genauso aktiven Platz verdient, wie jüngere Menschen. Aber oft reiche die Rente nicht oder es fehle eine Aufgabe oder Beschäftigung.

„Wir wollen ältere Menschen deshalb unterstützen, einen möglichst selbstbestimmten und spannenden Alltag zu verbringen“, so Gercke. Die uneigennützige Stiftung hat schon viele verschiedene gemeinnützige Projekte gefördert. Jetzt hat sie ihren Schwerpunkt auf Treffpunkte für ältere Menschen gelegt. Der Treff in Wannsee ist der zweite. Der erste hatte 2020 in Neukölln eröffnet.

Der neue Treffpunkt in Wannsee wird gut besucht. „Hier ist jeden Tag ein bisschen was los und wir bekommen gutes Feedback“, sagt Mitarbeiterin Kerstin Schlüter. Die Menschen treffen sich zum Kaffee, nutzen das Bewegungsangebot oder besuchen Vorträge. „Besonders beliebt sind die Gruppen für Rückengymnastik, Qi Gong oder Yoga“, weiß Schlüter. Die Senioren finden sich auch in der Spielegruppe zum Schach oder Doppelkopf zusammen, unterhalten sich bei Handarbeiten oder Malen aus. Die meisten suchen einfach die Gesellschaft, wollen quatschen und sich austauschen. Ein bisschen mehr Interesse wünscht sich Heide Gercke für die Fahrrad-Rikscha-Fahrten. „Diese Fahrten für zwei Personen sind perfekt für Menschen, die nicht so gut zu Fuß sind. Sie kommen mit der Rikscha an Ecken, wo sonst kein Auto hinkommt“, wirbt Gercke.

Um das Angebot noch weiter ausbauen zu können, werden jetzt Mitstreiter gesucht, die den Treffpunkt ehrenamtlich unterstützen möchten. Das können Menschen sein, die weitere Kurse anbieten oder ihre Ideen einbringen wollen. Aber auch rüstige Senioren, die ab und zu an den Wochenenden bei der Gästebetreuung helfen.

Treffpunkt im besten Alter, Königstraße 25-27, geöffnet Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen von 14 bis 18 Uhr, Infos auf www.treffpunkt-im-besten-alter.de oder unter Telefon 801 05 85 15.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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