70 Jahre alliiertes Segeln mit Regatta auf dem Wannsee

1947 fand erstmals die Tripartite-Regatta statt. Im Jubiläumsjahr wird am 16. September gesegelt. | Foto: AIYCB
4Bilder
  • 1947 fand erstmals die Tripartite-Regatta statt. Im Jubiläumsjahr wird am 16. September gesegelt.
  • Foto: AIYCB
  • hochgeladen von Ulrike Martin

Wannsee. Ein besonderes Jubiläum feiert der American International Yacht Club Berlin (AIYCB): Seit 1947 gibt es alliiertes Segeln in Berlin. Damals war die Geburtsstunde der Tripartite – ein bis heute weltweit einmaliges Ereignis. Seitdem messen sich Franzosen, Briten und Amerikaner auf dem Wannsee und auch zum Jubiläum am Sonnabend, 16. September.

Die Geschichte des AIYCB ist bewegt und spannend. Kurz nach Kriegsende wollten die drei Westalliierten ihren Soldaten Freizeitmöglichkeiten bieten, dazu requirierten sie Grundstücke, unter anderem Am Sandwerder 17-19, wo zunächst ein Offiziersclub eingerichtet wurde. 1947 fand dann die erste „Inter Services Cup Regatta“ zwischen dem Club Nautique Francais de Tegel, dem AIYCB-Vorgänger American Yacht Club Berlin und dem Deutsch-Britischen Yacht Club mit Sitz am Kladower Havelufer statt. Gewonnen haben damals die Franzosen.

Eine Tradition war begründet – und eine Freundschaft. 1948, während der Berlin-Blockade, kam die Hilfe für die notleidende Bevölkerung nicht nur über die Luftkorridore nach Tempelhof, Tegel und Gatow. Flugboote der britischen Royal Air Force, beladen mit Kohle, Salz und Backpulver, wasserten zwischen Grunewaldturm und Großem Fenster auf der Unterhavel. „Von dort aus wurden die Heiz- und Lebensmittel in der ganzen Stadt verteilt“, erzählt Stefan Fellenberg vom AIYCB.

Zu Beginn segelten die drei Clubs mit requirierten Booten, die den Krieg unbeschadet überstanden hatten. Diese Jollen und Kreuzer wurden Ende der 1950er-Jahre an ihre Eigentümer zurückgegeben.

1961 wurde für den „Inter Service Cup“ ein neuer Name gesucht und gefunden – Tripartite (Übersetzung: zwischen dreien abgeschlossene Vereinbarung, dreiseitig, Dreimächte). Unter diesem Begriff trafen sich seitdem Briten, Franzosen und Amerikaner, zum Segelsport-Wettbewerb auf dem Wannsee-Wasser.

Vor dem Abzug der alliierten Truppen aus Berlin wurde die Fortführung der Clubs gesichert, sie gründeten sich neu als Vereine. Aus dem American Yacht Club Berlin wurde der American International Yacht Club Berlin, aus dem British Yacht Club Berlin entstand der Deutsch-Britische Yacht Club. Der Club Nautique Francais de Tegel behielt seinen Namen. Die Vereine setzen sich weiterhin für kulturelle Tradition und Völkerverständigung ein.

Jubiläumsfeier und Regatta sind den Vereinsmitgliedern vorbehalten. Aber wer sich informieren möchte ist jederzeit willkommen. „Wir freuen uns über neue Mitglieder“, sagt Stefan Fellenberg. uma

Mehr Infos gibt es unter http://aiycb.de/.
Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 588× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 873× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 850× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.227× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.