Per Rad in die City West
Bevorzugte Route für Radschnellweg von Wannsee bis Halensee vorgestellt
100 Kilometer Radschnellverbindungen sollen in Berlin bis 2030 entstehen. Aktuell befinden sich sieben Routen in der Vorplanung. Darunter ist auch die Verbindung zwischen Königsweg und Kronprinzessinnenweg mit einer Länge von 13,8 Kilometern. Die landeseigene Infravelo stellte jetzt die aktuellen Pläne für die Vorzugstrasse vom Wannsee in die City West vor.
Schon jetzt ist die Strecke zwischen den S-Bahnhöfen Wannsee und Messe Süd bei Radlern sehr beliebt. Laut Infravelo, die als landeseigenes Unternehmen für die Umsetzung der Radschnellverbindungen zuständig ist, nutzen mehr als 2000 Radfahrer täglich diese Strecke. Mit dem neuen Radschnellweg sollen mehr Menschen motiviert werden, öfter aufs Rad zu steigen. Infravelo rechnet dann mit 143 000 weiteren Radfahrern im Jahr auf dieser Strecke.
Von Wannsee teilt sich die Trasse am Auerbachtunnel. Ein Zweig führt in Richtung Eichkampstraße, der andere am Friedenthalpark entlang bis zum S-Bahnhof Halensee. Die Verbindung erschließt mit den Ortsteilen Wannsee, Nikolassee, Grunewald, Halensee und Westend ein Einzugsgebiet mit 92 000 Einwohnern. Die Vorzugstrasse verläuft fast zur Hälfte auf Sonderwegen und abseits des Autoverkehrs. Die Länge an Hauptverkehrsstraßen beträgt drei Kilometer, rund vier Kilometer der Strecke verläuft auf Fahrradstraßen. Sechs Kilometer führen durch den Grunewald. Auf diesem Abschnitt soll ein vier Meter breiter Radweg und ein 2,50 Meter breiter Weg für Fußgänger gebaut werden. Das sei die größte Herausforderung bei der Planung der Trasse, denn der Grunewald sei vollständig als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. „Die Vorgaben für den Umwelt- und Naturschutz sind für diese Trasse umfangreich und anspruchsvoll“, sagt Gabriele Gluth, Infravelo-Geschäftsbereichsleiterin. Es sollen nur dort Eingriffe in die Natur vorgenommen werden, wo sie unvermeidbar sind. „Jeder Abschnitt, der versiegelt wird, wird an anderer Stelle ausgeglichen“, versichert sie.
Voraussichtlich 2026 sollen nach Abschluss des Planfeststellungsverfahrens die ersten Arbeiten beginnen. Bis spätestens 2030 ist die Fertigstellung aller Radschnellverbindungen geplant. Im Zuge der Maßnahme werden insgesamt 330 Parkplätze wegfallen. Die Radschnellverbindung Königsweg – Kronprinzessinnenweg wird aus Mitteln des Bundesverkehrsministeriums gefördert. Die Kosten liegen bei rund 17,6 Millionen Euro.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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