Unfallschwerpunkt entschärfen
Königstraße: CDU und SPD fordern mehr Sicherheit auf der „Rennstrecke“
Auf der Königstraße in Wannsee gibt es immer wieder schwere Verkehrsunfälle. Die Fraktionen der CDU und der SPD in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) fordern jetzt vom Bezirksamt Maßnahmen für mehr Verkehrssicherheit.
Die Königstraße wird intensiv von Auto-, Motorrad- und Radfahrern genutzt. Ihr Querschnitt ist sehr breit, es gibt zwei Fahrspuren je Richtung und einen Mittelstreifen. Auch Fußgänger überqueren den Damm abseits der Ampelanlagen. Die Straße führt zudem besonders in der schönen Jahreszeit Touristenströme zu beliebten Ausflugszielen. Die Schiffsanlegestelle Wannsee und das gegenüber liegende Gartenrestaurant "Loretta" sind nur einige davon. Der Verlauf der Straße ist sehr gerade, sie wird daher oft zur Rennstrecke. „Die gefahrene Geschwindigkeit ist meist unangemessen hoch“, ist im SPD-Antrag zu lesen. Darüber hinaus gebe es weitere Ursachen für die Verkehrsunfälle: verbotenes Wenden auf dem durchgezogenen Mittelstreifen, unaufmerksame Radfahrer, ortsunkundige Besucher, falsch parkende Touristenbusse.
Die SPD-Fraktion schlägt vor, zum Beispiel mit Leitplanken zwischen den Richtungsfahrbahnen Abhilfe zu schaffen. „Sie würden das illegale Wenden der Autos und das Queren der Menschen verhindern und die Straße optisch verschmälern.“ So könnte ein psychologischer Effekt eintreten, der die Grundgeschwindigkeit senken sollte. Weitere mögliche Maßnahmen seien intensivere Geschwindigkeitskontrollen, neu zu ordnende Parkplatzsituationen für die Reisebusse und Beschilderungen des Ausflugsgebietes.
Auch die CDU-Fraktion ersucht das Bezirksamt in ihrem Antrag, die Verkehrssicherheit insbesondere für die Anwohner zu verbessern. Besonders Kinder und Senioren seien durch die „rücksichtslose Fahrweise" gefährdet, heißt es im Antrag. Es sollten unmittelbar geeignete Maßnahmen ergriffen werden, um die Geschwindigkeitsübertretungen und Rotlichtverstöße effektiv zu verringern. Beide Anträge werden in den Fachausschüssen beraten.
Allein in den vergangenen zwei Jahren gab es mehrere schwere Unfälle auf der Königstraße. Ende 2018 kam eine Fußgängerin ums Leben, die von einem Auto erfasst wurde. Im April erlitt ein Motorradfahrer schwere Verletzungen. Ein Autofahrer wendete auf der durchgezogenen Mittellinie und erfasste den Biker.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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