Endlich angeschlossen
Kanalausbau in der Siedlung soll bald fertiggestellt sein

Die Siedlung Wartenberg ist in den 1930er-Jahren ausgebaut worden. Im Vereinsheim an der Straße 5 trifft sich die Siedlergemeinschaft zu Versammlungen und Festen. | Foto: B. Müller
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  • Die Siedlung Wartenberg ist in den 1930er-Jahren ausgebaut worden. Im Vereinsheim an der Straße 5 trifft sich die Siedlergemeinschaft zu Versammlungen und Festen.
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Für die Siedler in Wartenberg geht in wenigen Wochen ein jahrelanger Kampf zu Ende. Wenn die Berliner Wasserbetriebe dort ihren fünften und letzten Bauabschnitt fertigstellen, werden alle 420 Haushalte an das Abwassersystem angeschlossen sein.

Dem nachbarschaftlichen Frieden konnte die ungleiche Situation kaum dienlich sein: Während 200 Haushalte in der Anfang des 20. Jahrhunderts erbauten Siedlung Wartenberg ihre Abwässer schon seit einiger Zeit in die Kanalisation einleiten können, hatten die restlichen 220 bislang das Nachsehen. Sie mussten die Gülle aus den Gruben weiterhin privat abtransportieren lassen – eine kostspielige und aufwendige Angelegenheit. Zwar hatten die Berliner Wasserbetriebe nicht zuletzt auf Druck von Bewohnern und Politik zugesagt, sowohl die Abwasserleitungen als auch die Regenentwässerung in der gesamten Siedlung auszu-bauen.

Doch das Projekt zog sich hin, zwischenzeitlich ging es gar nicht voran. „Es gab ein großes Problem mit dem Schichtwasser“, erzählt Horst Normann, Vorsitzender der Siedlergemeinschaft Wartenberg. Der Verein kämpft seit Jahren für den Komplettanschluss ans Berliner Abwassernetz. „Das schien lange Zeit nicht lösbar, weil man erst nicht genau wusste, wo das viele Wasser herkam.“

Inzwischen haben die Wasserbetriebe das Schichtwasser-Problem in den Griff bekommen, die Tage der mühsamen Gülle-Entsorgung in der Siedlung sind gezählt. Aktuell sei der Schmutzwasserkanal zu 82 Prozent fertiggestellt, das zusätzliche Abwasserpumpwerk im Birkholzer Weg zu 90 Prozent betriebsbereit, drei Viertel der neuen Abwasserdruck- und Trinkwasserleitungen seien verlegt, informiert Kay Joswig von den Berliner Wasserbetrieben. Im Zuge der Bauarbeiten tauchte allerdings noch ein weiteres Problem auf, das für eine kurze Verzögerung sorgte. „Erschwerend war, dass anstelle von zwei eingeplanten Findlingen tatsächlich 27 Stück geborgen werden mussten“, so Joswig. „Dennoch sind wir gut im Zeitplan.“

Der sieht vor, die Arbeiten am neuen Pumpwerk im August abzuschließen. Dann erfolgen ein Probebetrieb und eine sogenannte Abnahmebefahrung der Rohre mit einer Kanalkamera. Kay Joswig: „Nach der Abnahme der einzelnen Gewerke gehen wir davon aus, dass wir im Herbst in Betrieb gehen können.“

„Das Abwasser-Thema können wir abhaken“, sagt Horst Normann und findet lobende Worte für die Berliner Wasserbetriebe. „Die waren bereit, sich mit uns Bürgern an einen Tisch zu setzen und nach Lösungen zu suchen. Das ist sehr dienstleistungsorientiert und leider nicht alltäglich.“ Die Siedlergemeinschaft hofft nun auf ein ähnliches Entgegenkommen, wenn es um die Sanierung der Wege geht, die zum Teil massiv unter den Bauarbeiten gelitten haben. Die Wasserbetriebe halten sich diesbezüglich aber mit einer konkreten Aussage zurück.

Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

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