Die Unvernunft der Menschen

Vier Menschen brachen vergangene Woche an verschiedenen Stellen durch das Eis des Schlachtensees. Obwohl die Wasserschutzpolizei bereits am Dienstag vergangener Woche vor dem Betreten der Eisflächen auf den Berliner Seen warnte, gab es wieder einige Leichtsinnige, die die Warnung schlichtweg in den Winterwind schlugen. So spazierten am Freitag mehrere Dutzend Menschen gemütlich über den Müggelsee. Am Samstag flanierten mehrere Personen über den Weißen See und den Ententeich an der Pistoriusstraße. Sogar der Landwehrkanal musste als Wanderweg herhalten. In Berlin und Umgebung gibt es derzeit nicht ein Gewässer, das zum Betreten freigegeben ist. Die Eisdecke ist einfach nicht tragfähig. Mir unverständlich ist auch die Vorbildwirkung der “Eisbesucher”, insbesondere Kindern gegenüber. Viele nahmen ihren Nachwuchs sogar mit aufs Eis, frei nach dem Motto, das Unglück trifft immer die anderen. Das Geschrei fängt dann an, wenn das sprichwörtliche Kind ins Eisloch gefallen ist. Auch heute wurde über den Tag immer wieder im Radio vor dem Betreten der Eisflächen gewarnt. Gefruchtet hat das auch dieses Mal bei einigen nicht. Als ich heute an den Blankenburger Karpfenteichen vorbeikam, spielte man sogar Eishockey darauf. Ich kann gut verstehen, das der Reiz, einen zugefrorenen See zu betreten groß ist und unter den entsprechenden Bedingungen unglaublich viel Spaß bringt, ein verlorenes Leben aber ist der Spaß ganz sicher nicht wert.

Autor:

Tom Mikow aus Wartenberg

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