Anti-Corona-Demo
Ein Topf und eine Kelle auf dem Balkon

Foto: Bild: Gerd Altmann (Geralt) / Pixabay
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Zugegeben ein merkwürdiger Titel für diesen Artikel. Doch die Erklärung folgt. Versprochen! Das sicher langsam leidige und doch allgegenwärtige Thema Corona begleitet uns auch weiterhin. Ein Ende ist in absehbarer Zeit nicht in Sicht. Je länger die Pandemie dauert, desto mehr Unruhe verbreitet sich unter den Menschen. Gerade darum ist eine umfassende und ehrliche Aufklärung der Bevölkerung immens wichtig. Stimmungsschwankungen und Zweifel, Hin- und Hergerissenheit zwischen Dafür und Dagegen sind normale Menschheitsempfindungen. Nun könnte man zehn Menschen die gleiche Frage stellen und wird zu einem hohen Prozentsatz auch zehn verschiedene Antworten erhalten, zumindest aber welche mit mehr oder weniger abgewandeltem Inhalt. Dank des Internets haben die meisten Menschen die Möglichkeit, sich neben den klassischen Medien wie Zeitung, Radio oder Fernsehen umfassend über das Geschehen in der Welt zu informieren. Leider gibt es aber auch Menschen, die nicht wissen, wie man sich richtig informiert. Wer als einzige Quelle seines Wissens Facebook heranzieht, oder sich seine Meinung über irgendwas oder irgendwen auf Grund eines Artikels aus nur einer einzigen Zeitung bildet, wer dem Inhalten des Fernsehens blind traut, ohne sich anderweitig eine Rückversicherung für den Wahrheitsgehalt einer Aussage zu holen, wird am Ende ganz bestimmt nicht gut und richtig informiert sein. Auch oder gerade durch das Internet ist es schwer, den Wahrheitsgehalt einer Aussage bemessen zu können. Ein gesundes Meinungsbild kann sich erst aus der Summe der Aussagen aller herangezogenen Informationsquellen ergeben. Die meisten Menschen tun das auch. Doch nicht alle Menschen sind gleich. Viele kann man schon mit Worten oder Bildern zu einer Meinung lenken, die sie selbst, aus was für Gründen auch immer dann für ihre ureigene halten. Meinungen und Auffassungen über eine Sache, die eindringlich und oft genug propagiert wird, glaubt man eben schneller einmal als einer eigenen zeitaufwändigen Recherche in den Digital- und Printmedien. Die berühmte Reihenfolge des Informationsflusses ist dann der Weg, den die Information dann schon genommen hat. Sprich: Das vermeintliche wahre Wissen hat man von der Freundin des Bruders eines Freundes. Wir leben in einer Demokratie. Jeder Mensch kann frei seine Meinung sagen. Das ist gut so und sollte auf keinen Fall anders sein. Wenn aber Halbwahrheiten und verdrehte Tatsachen genutzt werden, um Menschen gegeneinander aufzuhetzen und wenn dieses dann noch unter Zuhilfenahme von völlig falschen Argumenten genutzt wird, um sich selbst zu profilieren, um Streit anzuzetteln, kann das nur als Angriff auf die Demokratie zu werten sein. Wer eine Impfpflicht anprangert, die es derzeit für Corona überhaupt nicht gibt, wer skandiert, dass Angst klares Denken lähmt, und selbst Angst und Unsicherheit schürt, der missbraucht unsere Demokratie. So geschehen auf einer Demo in Wartenberg am vergangenen Freitag. Verbales Aufhetzen der Bevölkerung ohne fundierte Lösungsvorschläge. Was dort ablief, war keine Aufklärung der Bevölkerung über Missstände im Umgang mit Corona, sondern eine Aneinanderreihung von Phrasen, in einer Art und Weise verkündet, die keinesfalls als Aufrütteln oder Denkanstoß für das eigene Denken und Handeln verstanden werden konnte. Die Demo wurde als Vorwand genutzt, mit dem Unmut der Menschen zu spielen, sie aufzuhetzen gegen die Coronamaßnahmen und damit gegen die Regierung. Verstärkt wurde der Aufzug durch einen wartenden Autokonvoi. Allerdings hielten sich die Fahrer ganzheitlich reaktionslos im Hintergrund. Einzig ein paar Claqueure klatschten zur Farce mehr schlecht als Recht mageren Beifall und die Menschen an den Fenstern waren wohl mehr neugierig als dass sie für die eine oder andere Seite Partei ergriffen hätten. Mehr Schein als Sein also. Wer sich auf eine solche Demo begibt, muss auch mit Gegenmeinungen rechen. Allein die Art und Weise, wie diesen begegnet wurde, ließ kaum eine Diskussion zu. Im Gegenteil, sie wurde zwar angeboten, allerdings im gleichen Zug als Gegner der Demo-Ziele in abwertender Form in die propagierende Rede eingebettet. Es gibt Menschen, die mit Worten um sich werfen ohne konstruktives Denken bei den Menschen herbeizuführen. Das ist auch sicher nicht gewollt. Diskussion ist etwas anderes. Daher helfen manchmal nur andere Argumente, um seine eigene Auffassung über den Sinn und Zweck einer solchen Demo Gehör zu verschaffen und genau darum habe ich einen Topf und eine Kelle auf dem Balkon.

Autor:

Tom Mikow aus Wartenberg

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