Findling markiert den Eingang zur Feldflur
Neues Landschaftsschutzgebiet ganz im Norden des Bezirks offiziell eingeweiht
Im Bereich des „Japanischen Kirschgartens“ am Eingang zur Wartenberger Feldmark liegt jetzt ein großer Findling mit einem Schild, das die Wartenberger und Falkenberger Feldflur offiziell als Landschaftsschutzgebiet ausweist.
Dieser Findling und damit das Landschaftsschutzgebiet sind nun von Umweltstadträtin Filiz Keküllüoğlu (Grüne) und dem Leiter des Umwelt- und Naturschutzamts, Conrad Masius, eingeweiht worden. Mit dabei waren Akteure aus dem Bereich des Umwelt- und Naturschutzes, die sich über viele Jahre hinweg dafür einsetzten, dass die Wartenberger Feldmark und die benachbarte Falkenberger Feldmark Landschaftsschutzgebiet werden.
Das Gebiet, das wegen seiner teils landwirtschaftlichen Nutzung die Bezeichnung „Feldflur“ im Namen trägt, befindet sich in den Ortsteilen Malchow, Wartenberg und Falkenberg. Es erstreckt sich über eine Fläche von rund 640 Hektar und umfasst auch den Malchower See und den Gehrensee mit ihrer jeweiligen Umgebung. Es ist vor allem ein feuchter Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, geprägt von Wiesen und Gehölzen unterschiedlicher Art, landwirtschaftlich genutzten Flächen und es ist auch ein Erholungsraum für die Berliner. Mit der Unterschutzstellung sollen die „klimatisch bedeutsame Offenlandflächen und damit Freiräume mit überregionaler Klimafunktion“ gesichert werden. Weiterhin werden wichtige Biotopverbundflächen sowie Grünverbundflächen geschützt. Der Zweck der Ernennung zum Landschaftsschutzgebiet sei „die Erhaltung und Entwicklung der Vielfalt, Eigenart und Schönheit der durch vielfältige Nutzung geprägten Kulturlandschaft der Wartenberger und Falkenberger Feldflur in ihrer strukturellen Vielfalt“, heißt es aus dem Bezirksamt. Zwar ist das Landschaftsschutzgebiet bereits im Mai festgesetzt worden, aber erst jetzt war der Findling fertig. Perspektivisch ist noch vorgesehen, mit Flyern und im Internet darauf hinzuweisen, dass im Landschaftsschutzgebiet entsprechende Verhaltensregeln gelten.
Mit Ausweisung leiste Lichtenberg einen wichtigen Beitrag dazu, um das auf der 15. Biodiversitätskonferenz im kanadischen Montreal gesetzte Ziel zu erreichen, erklärt Filiz Keküllüoğlu. Das besteht darin, bis 2030 mindestens 30 Prozent der Land- und Meeresflächen unter Schutz zu stellen. In Lichtenberg sind 18 Prozent der Bezirksfläche geschützte Landschaftsbestandteile, Landschaftsschutzgebiet oder Naturschutzgebiet, informiert die Stadträtin.
Lob kommt von der Stiftung Naturschutz Berlin. „Für den Naturschutz hat die Fläche große Bedeutung, da sie den Lebensraum der letzten Rotbauchunkenpopulation im Land Berlin einschließt. Auch zahlreiche andere Arten, darunter Knoblauchkröte, Steinschmätzer und Zauneidechse, sind hier heimisch“, erklärt Susanne Bengsch, Leiterin der Koordinierungsstelle Fauna der Stiftung.
„Wir freuen uns, dass die Wartenberger und Falkenberger Feldflur ab sofort neues Einsatzgebiet unseres Lichtenberger Stadtnatur-Ranger-Teams Frank Schneider und Lutz Kröner ist“, ergänzt Stefan Richter, Geschäftsführer der Stiftung Naturschutz Berlin. „Naturschutz und Erholung sind nur mit guter Pflege, konsequentem Schutz und breiter Öffentlichkeitsarbeit möglich.“
Etwas enttäuscht sind indes Anwohner der Wartenberger Feldmark, die sich seit Jahren für den Naturschutz engagieren. Wie Anwohnerin Elke Schuster berichtet, seien sie und ihre Nachbarn nicht offiziell eingeladen worden. Weil sie davon aus anderen Quellen erfuhren, kamen aber zumindest sie und zwei weitere Anwohner vorbei.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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