Bezirksamt will jetzt Pacht für die Fläche
Wartenbergerin hat ehrenamtlich eine grüne Oase geschaffen

Barbara Ludwig hat einen „grünen Daumen“. Auf der landeseigenen Fläche grünt und blüht es. | Foto: Bernd Wähner
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  • Barbara Ludwig hat einen „grünen Daumen“. Auf der landeseigenen Fläche grünt und blüht es.
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Die etwa 400 Quadratmeter große Fläche neben der Straße 6 Nummer 16 ist eine richtige Oase.

Auf ihr grünt und blüht es. Hier wachsen Kürbisse, Bohnen, Kaschmirgurken und Zuckermelonen. Außerdem säte Barbara Ludwig Ringelblumen, Beinwell, Boretsch, Malve, Zinnie und andere Blühpflanzen aus. Die sorgen auch dafür, dass es summt und flattert. Wildbienen, Hummeln, Schmetterlinge, andere Insekten und sogar die schwarze Holzbiene sind zu beobachten. Am Weg wachsen Brombeersträucher. Von diesen kann, wer vorbeikommt, ungeniert naschen. Und auch sonst kann jeder diese gärtnerisch gestaltete Fläche besuchen. Man braucht nur bei Barbara Ludwig zu klingeln oder sich per Handy mit ihr zu verabreden. Denn die Wartenbergerin wohnt gleich nebenan und ihre Handynummer steht auf einem Transparent am Zaun.

Die 63-jährige Pädagogin, die als Lebenskundelehrerin beim Humanistischen Verband beschäftigt ist und Anfang kommenden Jahres in Ruhestand geht, kümmert sich ehrenamtlich um die Fläche, denn diese gehört dem Land Berlin. Bis vor einigen Jahren wurde sie vom Förderverein Landschaftspark Nordost bewirtschaftet. Als der sich zurückzog, lag die Fläche brach. Dass sich niemand mehr um das Areal direkt neben ihrem Garten kümmerte, wollte Barbara Ludwig nicht auf sich beruhen lassen.

„Ich fühle mich seit ich denken dem Thema Umwelt und Nachhaltigkeit verpflichtet“, sagt sie. Gleichzeitig hat sie für sich den Anspruch, ihre Kenntnisse an andere weiterzugeben. „Als ich vor drei Jahren begann, das Gelände wieder urbar zu machen, ging es mir um Gemeinnützigkeit. Es sollte ein Lernort für nachhaltige Gartengestaltung werden.“ Und das ist der Wartenbergerin gelungen.

Barbara Ludwig ist in verschiedenen Netzwerken aktiv. Ihr neuestes Projekt ist eine offene interkulturelle Kochgruppe, die sich auf der grünen Oase trifft und deren Produkte verarbeitet. Das nächste Treffen findet am 24. September um 15 Uhr statt. Dann steht ein Kürbisschnitzen und -verarbeiten auf dem Programm.

Darüber hinaus lädt die Wartenbergerin zu Workshops und kreativen Kursen ein. Als Mitglied im Siedlerverein Wartenberg bietet sie unter anderem Gartenberatungen für Anwohner an. Und weil sie die meisten Pflanzen selbst heranzieht, gibt sie auf Anfrage auch Pflanzen oder angebaute Produkte unentgeltlich ab.

Im Juni bekam Barbara Ludwig Besuch von einer neuen Mitarbeiterin im Facility Management des Bezirksamts. Diese wollte sich auf der landeseigenen Fläche, für die sich länger offenbar niemand zuständig fühlte, umsehen. Wenig später bekam die Barbara Ludwig mitgeteilt, dass sie für die Nutzung mehr als 70 Euro Pacht im Monat, zirka 880 Euro im Jahr zahlen soll.

Das ist Barbara Ludwig zu viel. „Wenn ich im Januar 2022 in Rente gehe, kann ich eine Pacht von mehr als 70 Euro im Monat auf keinen Fall stemmen“, sagt sie. Das teilte sie auch der zuständigen Mitarbeiterin im Facility Management und Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke) mit. Auf Anfrage lässt der Bürgermeister nun mitteilen: „Wir sind dabei, eine einvernehmliche Lösung mit Frau Ludwig zu verhandeln und möchten ihr bei der Pacht selbstverständlich entgegenkommen, da die schöne Fläche ja dankenswerterweise den Bürgerinnen und Bürgern offen steht. Unser Facility Management wird ihr in Kürze ein Angebot unterbreiten.“

Wer sich die grüne Oase in Wartenberg ansehen und von Barbara Ludwig Gartentipps bekommen möchte: Sie ist unter Telefon 928 64 18 zu erreichen.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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