Mehr neue Wohnungen
Bezirksamt und Deutsche Wohnen einigen sich bei "Siedlung Westend"
Der Kompromiss hatte sich Ende vergangenen Jahres angekündigt. Nun haben das Bezirksamt und die Deutsche Wohnen das Wohnbauprojekt „Siedlung Westend“ mit dem zweiten Nachtrag zum Städtebauvertrag besiegelt. Mehr Wohnungen werden gebaut und die Bestandsmieter besser geschützt.
Der städtebauliche Vertrag ist zwei Jahre alt. Doch zwischen dem Bezirksamt und der Deutsche Wohnen als Eigentümerin der Häuser in der ehemaligen britischen Alliierten-Siedlung herrschte beim Neubauvorhaben „Siedlung Westend“ immer wieder dicke Luft. Es ging um Asbest, Mieten, Anzahl der Sozialwohnungen und um die Bestandsmieter. Kurzum: Das Bebauungsplanverfahren kam nicht voran. Nun ist der Streit offenbar vom Tisch. Denn beide Vertragspartner verkünden, den zweiten, lange verhandelten Nachtrag zum Städtebauvertrag jetzt unterzeichnet und sich somit geeinigt zu haben.
Im Ergebnis baut die Deutsche Wohnen in dem neuen Stadtquartier in direkter Nachbarschaft zum Olympiastadion 665 neue Mietwohnungen, dazu wie angekündigt eine Kita und Gewerbeeinheiten. Für 369 Wohnungen wurden Mietobergrenzen vereinbart. Will heißen, sie gehen an Mieter mit einem Wohnberechtigungsschein. Die Bauten aus den 50er-Jahren auf dem Areal zwischen Dickens-, Swift- und Scottweg mit 212 teilweise noch vermieteten Wohnungen werden abgerissen. Die Bestandsmieter können über die Bauphase hinaus in ihren jetzigen Wohnungen bleiben oder auf Kosten des privaten Wohnungsunternehmens in eine Übergangswohnung auf dem Gelände umziehen. Die Neubauwohnung soll weitgehend dem Umriss der jetzigen entsprechen. Die neue Kaltmiete in einer „bedarfsgerechten Wohnung“ (Hartz IV) soll nicht über 30 Prozent des Haushaltseinkommens liegen.
Ihren Kompromiss interpretieren beide Verhandlungspartner indes unterschiedlich. Die Deutsche Wohnen spricht von „eventuellen Unsicherheiten“, die man nun alle gemeinsam mit dem Bezirk ausgeräumt habe. Für das Bezirksamt hat die Deutsche Wohnen „letztendlich alle Forderungen des Bezirks, insbesondere auch zum Umgang mit den Bestandsmietern akzeptiert“. Dazu gehört auch die geforderte höhere Wohnungszahl, die über einige Staffelgeschosse realisiert wird. So sollen 60 zusätzliche Neubauwohnungen entstehen.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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