Deges informiert am 17. Mai
Neues zur Rudolf-Wissell-Brücke

Die Rudolf-Wissell-Brücke wird ab 2023 erneuert. Unumstritten ist der Neubau nicht, da Kleingärten für das Projekt weichen müssen. Jetzt informiert die Deges Anwohner über den aktuellen Planungsstand.

Die Rudolf-Wissell-Brücke ist mit rund 930 Metern die längste Brücke Berlins. Das Bauwerk aus Spannbeton, das im Verlauf der Autobahn A100 die Spree in 16 Metern Höhe überspannt, hat nach fast 60 Jahren ausgedient. Zeitgleich mit dem Dreieck Funkturm und dem Dreieck Charlottenburg soll sie ab Ende 2023 für rund 240 Millionen Euro neu gebaut werden. Beauftragt mit dem Bauvorhaben ist die Planungsgesellschaft Deges, die jetzt das Planfeststellungsverfahren angeht. Vor Beginn informiert die Deges am 17. Mai Anwohner über den aktuellen Planungsstand.

Fest steht aber schon länger: Während der Bauzeit soll der Verkehr auf der Stadtautobahn weiterfließen, damit es nicht zum Verkehrschaos kommt, denn immerhin passieren täglich rund 180 000 Fahrzeuge die Brücke. Die Deges plant die neue Brücke daher als zweiteiliges Bauwerk mit je drei Fahrspuren. Mit dem Ersatzneubau sollen erstmals auch Lärmschutzwände auf diesem Abschnitt der Stadtautobahn errichtet werden. Fünf Jahre soll der Brückenbau dauern, also bis 2028.

Unumstritten ist das Mammutprojekt nicht. Seit 2017 die ersten Pläne bekannt wurden, gibt es immer wieder Kritik. Vor allem an den zwei getrennten Brücken, die während des Umbaus vorgesehen sind. Da die Flächen für die Baufelder begrenzt sind, müssten etwa 1,6 Hektar Kleingärten unter der Brücke weichen. Welche Parzellen genau betroffen sind und wie viele später zurückziehen können, steht noch nicht abschließend fest. Die SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus hatte deshalb gefordert, gar keine neue Brücke zu bauen, sondern die Stadtautobahn vom Spandauer Damm bis zur Weltlingerbrücke in einen Tunnel zu verlegen. Die Senatsverkehrsverwaltung hat diesen Vorschlag abgelehnt: Der Tunnel sei weder technisch sinnvoll noch wirtschaftlich. Auch die Idee eines Radschnellwegs auf der neuen Brücke wollen die Planer nicht erfüllen.

Die Inforunde mit Deges-Experten beginnt am 17. Mai um 19 Uhr. Der Zugangslink steht 15 Minuten vorher auf www.deges.de/a100-rwb/iv. Auf der Webseite können Fragen gestellt werden, ebenso beim Bürgertelefon, täglich 8 bis 20 Uhr: 0800/58 95 24 79.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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