Abriss und Neubau verzögern sich
Start für neue Westendbrücke erst 2024

Der heutige Abschnitt der A100 mit Westendbrücke aus der Luft. | Foto: DEGES / Nürnberg Luftbild, Hajo Dietz
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Die 243 Meter lange Westendbrücke muss dringend erneuert werden. Geplant war, den Ersatzneubau der Autobahnbrücke bis 2026 fertigzustellen. Jetzt gab die zuständige Planungsgesellschaft Deges bekannt, dass mit einer Fertigstellung nicht vor 2028 zu rechnen sei. Auf einer Online-Veranstaltung informierte sie über den aktuellen Planungsstand.

Die Westendbrücke befindet sich auf der Autobahn A 100 in nördlicher Fahrtrichtung zwischen den Anschlussstellen Kaiserdamm und Spandauer Damm. Sie wurde 1963 als Spannbeton-Bauwerk errichtet. Dem steigenden Verkehrsaufkommen der Hauptstadt ist die Brücke schon lange nicht mehr gewachsen. 90 000 Fahrzeuge passieren die Brücke am Tag. Das ist eine deutlich höhere Verkehrsbelastung als beim Bau ursprünglich geplant. Wegen des maroden Zustandes ist die Brücke schon seit 2015 nur noch eingeschränkt nutzbar. Schwertransporte dürfen das Bauwerk nicht befahren, zudem gilt ein Tempolimit von 60 km/h. Außerdem sichert eine Stahlkonstruktion die alte Brücke, bis sie außer Betrieb genommen wird.

Neue Brücke wird 90 Meter kürzer

Das neue Brückenbauwerk wird unter laufendem Verkehr erneuert. Damit soll vermieden werden, dass der Verkehr in die Wohngebiete ausweicht. Die neue Brücke wird dafür um zirka 30 Meter versetzt von der alten gebaut. Sie soll auch 90 Meter kürzer als die jetzige Brücke und somit 160 Meter lang werden. Durch den Neubau soll es aber keinesfalls zu einer Kapazitätserweiterung kommen, betont Andreas Irngatinger, Bereichsleiter bei der Deges. Es bleibe bei drei Fahrspuren. Lediglich ein sogenannter Verflechtungsstreifen wird zwischen den beiden Anschlussstellen zusätzlich gebaut, damit soll das Ein- und Ausfädeln der Fahrzeuge erleichtert und somit der Verkehrsfluss verbessert werden.

Keine Lärmschutzwand,
aber Schallschutzfenster

Zum Thema Lärmschutz erklärt Urs Reichart, Experte für Immissionsschutz bei der Deges, dass es keine „aktiven“ Lärmschutzmaßnahmen, also keine Lärmschutzwände, geben wird. Der Bau von Lärmschutzwänden sei im Vergleich zum Nutzen zu teuer und würde nicht zum erwünschten Erfolg führen. Bei einigen Wohnungen in der Umgebung sind jedoch „passive“ Lärmschutzmaßnahmen geplant. Hier sollen beispielsweise Schallschutzfenster eingebaut werden. Zirka 350 Wohnungen hätten Anrecht auf solche Fenster, so Reichart. Insgesamt, so wird seitens der Deges versichert, werde sich die Lärmbelastung durch den Fahrzeugverkehr hörbar verringern. Durch die Verwendung eines lärmmindernden Fahrbahnbelags reduziere sich der Lärm um bis zu 2,4 Dezibel.

Fertigstellung frühestens 2028

Ab Ende dieses Jahres soll das Planfeststellungsverfahren beginnen. Voraussetzung für einen planmäßigen Start der Baumaßnahme sei ein reibungsloser Verlauf des Planfeststellungsverfahren, so Irngatinger. Einwendungen und Klagen könnten zu Verzögerungen des Projektes führen. Das hätte wiederum Auswirkungen auf den Verkehr in den Kiezen. Sollte sich der Baustart weiter nach hinten verschieben und die Westendbrücke weitere Einschränkungen erfahren, könnte das die Sperrung der Brücke zur Folge haben, erklärt Irngartinger. Dann müsste ein Umleitungsverkehr durch die Wohngebiete angeordnet werden.

Wenn alles glatt läuft, können die vorbereitende Bautätigkeit frühestens 2024 beginnen. Der Beginn von Straßen- und Brückenbau ist frühestens 2025, die Fertigstellung frühestens 2028 geplant. Die Kosten liegen bei 45 Millionen Euro, die vom Bund bezahlt werden.

Weitere Informationen zum Bauvorhaben gibt es auf www.deges.de/a100-web/iv. Hier steht auch ein Mitschnitt der Info-Veranstaltung zur Verfügung.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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