"Wie in einer Bananenrepublik": Sportler monieren Mängel am Sportplatz Eichkamp
Westend. Wenn Lothar Brosda über die Mängel des Sportplatzes Eichkamp in der Harbigstraße redet, gerät sein Blut in Wallung. Schon oft habe er das Bezirksamt auf die vielen kleinen Dinge hingewiesen, die den Fußballern des TuS Makkabi und des SC Charlottenburg das Leben auf der Anlage unnötig erschweren. „Es passiert nichts, das regt mich als Steuerzahler einfach auf.“
Gerade feiert TuS Makkabi sein Sommerfest auf dem Eichkamp Sportplatz – auf dem Feld, auf dem die erste Herrenmannschaft ihre Berlinliga-Spiele austrägt, läuft ein Kleinfeldturnier. Brosda hat Recht mit seinen Beanstandungen: Die kleine Zuschauertribüne ist wegen Wildwuchses kaum als solche zu erkennen, die Stufen bröckeln vor sich hin. Tellergroße Löcher in der Rasendecke um die beiden Torräume herum zeugen von provisorisch eingeebneten Maulwurfshügeln.
Löcher im Gelände
An dem Geländer, das den Platz säumt, platzt überall der Lack ab, an einer Stelle ragt eine abgerissene Längsstrebe gefährlich ins Nichts. Jeweils in der Mitte der beiden Platzhälften sind Rasensprenger im Boden versenkt, darüber klafft ein knöcheltiefes Loch. „Nicht nur einmal hat der Schiedsrichter wegen der hohen Verletzungsgefahr die Partie nicht angepfiffen, bis wir diese Löcher mit Sand verfüllt hatten“, sagt Frank Diekmann, Trainer des TuS Makkabi, der heute das „Team Koblenz“ coacht.
Im Moment stehen die beiden Rasenplätze zwar in vollem Saft. „Aber wenn es länger nicht regnet, ist die Grasnarbe oft verbrannt. Dann sieht man, dass die Bewässerungsanlage nicht richtig funktioniert“, sagt Brosda. Was man auch sieht, ist, dass die Magnetventile nicht richtig schließen: Obwohl die Anlage ausgeschaltet ist, läuft an zwei Stellen unaufhörlich Wasser in die Wiese beziehungsweise auf die Aschebahn. Hinter den Toren steht das Unkraut Oberschenkelhoch. „Dann kommen unsere Spieler mit Zecken an den Beinen vom Ballholen“, sagt Diekmann.
Nichts passiert
Auch er hat seine Beschwerde über den Zustand der Anlage dem Bezirksamt zukommen lassen. „Ich habe den Platzwart seit Februar drei oder vier Briefe schreiben lassen“, sagt er. Er und Brosda sind sich zudem einig: Alle Mängel seien mit geringem Aufwand zu beheben. Umso größer ihr Unverständnis darüber, warum nichts geschieht. „Es kann doch nicht sein, dass der, der den Platz mäht, das nicht eben auch hinter dem Tor macht. Mir kommt das hier manchmal vor wie in einer Bananenrepublik“, entrüstet sich Brosda. „Die Reparaturkosten wären wirklich gering. Ich glaube, jeder gibt unser Anliegen weiter und hält die Sache dann für erledigt. Anders kann ich mir das nicht erklären. Das ist doch peinlich. Ich kenne in unserer Liga keinen anderen Platz, der so aussieht“, ergänzt Diekmann.
Lothar Brosda hofft dennoch, das jetzt Bewegung in die Sache kommt: „Offenbar wurde in der jüngsten BVV eine Anfrage betreffend Eichkamp aus Zeitgründen nicht beantwortet und muss nun immerhin schriftlich bearbeitet werden.“ Die Berliner Woche bleibt dran. maz
Autor:Matthias Vogel aus Charlottenburg |
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