Polizei und Polizeiakademie beugen Wohnungseinbrüchen vor
Gekippte Fenster sind offene Fenster

Gutes Wetter, keine Eile und ein Thema, das jeden etwas angeht – Viele Passanten blieben am Informationsstand der Polizei stehen und ließen sich Tipps zur Vermeidung von Wohnungseinbrüchen geben.  | Foto: Matthias Vogel
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  • Gutes Wetter, keine Eile und ein Thema, das jeden etwas angeht – Viele Passanten blieben am Informationsstand der Polizei stehen und ließen sich Tipps zur Vermeidung von Wohnungseinbrüchen geben.
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Die Polizeiakademie ist kürzlich in Zusammenarbeit mit Beamten des Abschnitts 22 am Theodor-Heuss-Platz präventiv gegen Wohnungseinbrüche vorgegangen. Ein Informationsstand war aufgebaut, dazu zogen Teams von Polizeistudenten durch die Straßen, um aufzuklären.

Der klassische Zeitpunkt, Tipps zur Vermeidung von Wohnungseinbrüchen zu geben, ist eigentlich im Herbst, wenn es bereits dämmert, während die Bewohner noch auf der Arbeit sind. Doch auch ohne den Schutz durch die Dunkelheit schlagen Einbrecher gerne zu, wenn sich die Gelegenheit bietet.

Und das ist jetzt, bei steigenden Temperaturen wieder vermehrt der Fall, wie Kerstin Ismer von der Pressestelle der Berliner Polizei erklärte. „Die Menschen kippen ihre Fenster und vergessen gerne sie wieder zu schließen, bevor sie auf die Arbeit gehen.“ „Gekippte Fenster sind offene Fenster“ lautet daher eine von einem halben Dutzend „Goldenen Regeln“, die die angehenden und ausgelernten Polizisten den interessierten Passanten mündlich oder in Form von Broschüren mit auf den Weg gaben.

"Es gibt noch immer
genug naive Menschen"

Viele Menschen blieben stehen. Ein älterer Herr ließ sich von Denise Krüger, Fachberaterin Technische Prävention beim Landeskriminalamt, zur Sicherung von Türen beraten, ein Verwandter habe nämlich nur eine sehr einfache Eingangstür. Er fand die Aktion sinnvoll, auch wenn die allgemeinen Tipps der Polizei keine neuen seien. „Aber offenbar gibt es immer noch genügend naive Menschen“, sagte er. Eine junge Mutter aus dem Kiez blieb eher aus Neugierde stehen, lernte aber auch dazu, wie sie sagte: „Bei mir gibt es nichts zu holen, deshalb habe ich mir nie Gedanken gemacht. Aber der Polizist meinte, es gehe auch um die psychischen Folgen, die ein Einbruch für den Bewohner haben kann. Das leuchtet mir schon ein.“

Zahl der Wohnungseinbrüche
in Westend bei 70 eingependelt

Lennart K., einer der Studentischen Polizeiführer sagte, dass sich die Zahl der Wohnungseinbrüche in Westend in den vergangenen drei Jahren bei etwa 70 eingependelt habe. „Der Präventionseinsatz dient dazu, diese Zahl wenigstens zu halten, am liebsten aber zu reduzieren.“ Ob die Taten durch nicht abgesperrte Eingangstüren, gekippte Fenster, offene Terrassentüren, draußen versteckte Haustürschlüssel oder nicht ausgewechselte Schließzylinder nach Schlüsselverlust begünstigt wurden, konnte er zwar nicht sagen. Fakt war aber, dass die Dokumentation der Trupps, die auf der Suche nach genau diesen Gefahrensituationen durch die Straßen im Norden und Nordwesten des Theodor-Heuss-Platzes zogen, umfangreich wurde.

„Wir haben richtig viel entdeckt und sind mit vielen Anwohnern ins Gespräch gekommen“, sagte einer der Polizeistudenten. Immer wenn sie ein gekipptes Fenster einer Wohnung im Erdgeschoss oder eines Einfamilienhauses sahen, klingelten sie. Wenn niemand zuhause war, segelte ein Info-Flyer durch den Spalt. „Das ist das Besondere an unserer Aktion“, sagte Ismer und betonte noch einmal deren Wichtigkeit: „Einbrüche sind in einer Großstadt immer ein Thema.“

Autor:

Matthias Vogel aus Charlottenburg

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