Ein Herz für Ordnungshüte(r)
Andreas Skala hat fast 3000 Polizeihüte gesammelt
Widmet sich Andreas Skala seinem Hobby, interessiert ihn nur noch, wer den Hut trug – bei Polizeieinsätzen auf der ganzen Welt, egal zu welcher Zeit. Fast 3000 verschiedene Kopfbedeckungen von Ordnungshütern hat er zusammengetragen. Ein Teil davon ist nun in einer Sonderausstellung im Museum des Vereins Westalliierte in Berlin, Olympischer Platz 7, zu bestaunen.
Andreas Skala ist 46 Jahre alt, arbeitet als Bundesrettungsrat für die Österreichische Lebens-Rettungs-Gesellschaft in Berlin. Er lebt mit seiner Familie in Hennigsdorf. So weit, so normal. Außergewöhnlich ist seine Leidenschaft für Polizeikopfbedeckungen.
Seit 38 Jahren sammelt er sie. Sein erstes Stück, daran erinnert er sich noch sehr genau, war die Mütze seines Großvaters Franz Skala, der beim Arbeiter Samariter Bund arbeitete. Mittlerweile lagern bei ihm 2880 Mützen, Hüte und Helme von Polizisten. Das bescherte ihm einen Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde. Dazu kommen noch 300 Exemplare der Feuerwehr und des Militärs. Ihn fasziniere die Vielfalt der verschiedenen Ausführungen in Kombination mit den Farben, sagt er. „Es gibt ja runde und eckige Schirmmützen, Turbane, Basecaps, runde hohe Kepis aus Frankreich, Barette, Schiffchenmützen, Helme und Pickelhauben. Auffällig ist: Umso kleiner die Herkunftsländer sind, umso mehr werden silberfarbene und goldfarbene Stickereien für höhere Dienstgrade verwendet und umso bunter sind die Kopfbedeckungen.“
Familie hat Verständnis
Seine Sammelwut verschlingt Zeit und freilich auch Platz, aber Andreas Skala darf sich glücklich schätzen, seine Familie nimmt ihm das nicht krumm. Bester Beleg: Seine Ehe hält bereits 20 Jahre. „Meine Frau hat mich 1998 mit diesem Hobby kennengelernt. Ihre erste Frage war, warum ich so wenige Frauenmützen hätte. Und sie hat immer wieder Ideen, wie man die Sammlung noch besser präsentieren könnte“, sagt Skala. Seine 13-jährige Tochter fände sein Hobby manchmal etwas "merkwürdig", aber grundsätzlich "okay". „Einige meiner Kollegen haben ihr dann ab und an ein uniformiertes Stofftier, zumeist Polizei-Teddys, mitgebracht und damit war dann sowieso alles gut. Die weitesten dieser Mitbringsel stammen übrigens aus Australien, das war ein Koala-Bär, und aus Hongkong.“
Skala verfolgt konsequent seine Vorliebe, doch manchmal ist es auch umgekehrt, da verfolgt sie ihn. Kurz vor Ostern haben er und seine Liebsten an einer Harry Potter-Reisenach England teilgenommen. „Kurz zuvor hatte ich hier in Berlin Besuch eines Kollegen der Polizei Irlands. Dieser wiederum hat einen Freund in London. Mit dem habe ich mich dann in London getroffen und er schenkte mir für die Sammlung einen Bobbyhelm der Metropolitan Police.“
Ausstellung eröffnet am 13. Mai
Seit 2016 stellt ihm der Verein Westalliierte in Berlin Platz für seine Sammlung zur Verfügung. „Dankenswerterweise kostenlos“, sagt Skala. Die erste Ausstellung dort trug den Titel „Die Flughäfen Berlins – zivile und militärische Nutzung". Kürzlich wurde umgebaut und wegen der vielen Jubiläen in diesem Jahr das Thema geändert. „Meine Sonderausstellung bezieht sich auf 25 Jahre Abzug der alliierten Streitkräfte. Das Olympiastadion gehörte zum britischen Sektor und somit habe ich mich darauf konzentriert.“
Zu sehen sind Alltagsgegenstände, Schilder und Bilder der britischen Streitkräfte – und eben ihre Kopfbedeckungen, präsentiert von Skala. Die Eröffnung der Ausstellung „Angebaut – Abgezogen – Ausgestellt“ findet am Montag, 13. Mai, um 11 Uhr für geladene Gäste statt, ab 12 Uhr ist jedermann willkommen. Geöffnet ist das Museum des Vereins Westalliierte in Berlin, Olympischer Platz 7, mittwochs von 12 bis 18 Uhr sowie sonnabends und sonntags jeweils von 11 bis 18 Uhr.
Autor:Matthias Vogel aus Charlottenburg |
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