Die ganze Stadt in einer Show
„Der Blaue Montag“ startet wieder bei den "Wühlmäusen"
Nach einem Jahr Corona-Zwangspause kann mal wieder blau gemacht werden. Das heißt: Im Berliner Kabarett-Theater „Die Wühlmäuse“ hebt sich am 4. Oktober endlich wieder der Vorhang zum „Blauen Montag“.
Seit 1990 schon leistet „Der Blaue Montag“ einen lebhaften Beitrag zur Berliner Stadt-Kultur-Geschichte. Am kommenden Montag steht der 205. Blaue Montag an. Die bunte Show wird präsentiert vom Kabarettisten Arnulf Rating und dem Maulhelden-Team. Serviert wird wie gewohnt ein Bühnen-Potpourri. Die Zuschauer können sich auf die Diseuse, Schauspielerin und Sängerin Alix Dudel freuen, die gefährliches Liedgut mitbringt. Des Weiteren ist der jonglierende Virtuose am Klavier, Andreas Gundlach, zu erleben. Mit Hilfe von Johann Sebastian Bach stellt er den vom Publikum verdrehten Zauberwürfel wieder her. Darüber hinaus zeigt er sein Können am Klavier und an anderen Instrumenten.
Derb und zart, konkret absurd, schwachsinnig und intelligent ist das Programm des Omnichord-Barden C. Heiland. Mit dabei sind außerdem der humoristische Tieftaucher Otto Kuhnle und die Arien schmetternden Puppen von Murzarella. Nicht zuletzt gibt es österreichischen Schmäh mit dem Kabarettisten Harald Pomper. Er gilt als scharfe Zunge der österreichischen Kabarettszene und nimmt unter anderem die Wachstumswelt und den Selbstoptimierungswahn auf die Schaufel.
Mit der Anzeige „Wir suchen Kunstfurzer oder Leute, die andere fünf Minuten zum Lachen bringen“ nahm „Der Blaue Montag“ 1989/1990 seinen Anfang im ehemaligen Quartier Latin – dem heutigen Wintergarten. Die Mitglieder der Musikgruppe BAP und der drei Tornados hatten das Quartier übernommen und zum Varieté umgebaut. Als es schließen musste, gab es den „Blauen Montag“ nach einer Pause bis 2005 wöchentlich im Tempodrom, er wurde dann für kurze Zeit im TIPI am Kanzleramt beherbergt, bis die Show 2014 ins extra dafür umgebaute Kabarett-Theater "Die Wühlmäuse" umsiedelte. Seitdem ist sie etwa alle zwei Monate zu sehen.
Aus dem damals etwas verstaubten Varieté ist inzwischen „ein Tummelplatz, Entwicklungslabor und Abbild der wilden, extravaganten Kleinkunstszene geworden“, sagen die Macher. „Der Blaue Montag“ versammele Typen, Lebenskünstler, Originale des Großstadtdschungels. Jeder von ihnen habe für ein paar Minuten die Möglichkeit, das Publikum zu begeistern, zu provozieren oder zum Staunen zu bringen. „Kleinkunst wird kombiniert mit anspruchsvollem politischem Kabarett. Die Show bietet Platz für Artistik, Comedy, Gesang, Musik, Theater, Zauberei – aber auch Talk oder Lesung.“
Der 205. Blaue Montag beginnt am 4. Oktober in der Pommernallee 2-4, um 20 Uhr. Einlass ist eine Stunde vor Beginn. Der Einheitspreis beträgt 31,50 Euro für zwei Personen, Einzelplätze oder mehrere zusammenhängende Plätze sind mit der Theaterkasse abzuklären. Karten gibt es 12 bis 18 Uhr unter Telefon 30 67 30 11 oder karten@wuehlmaeuse.de. Der Einlass ist nur mit 3G-Nachweis und Anwesenheitsdokumentation möglich. Außer am Sitzplatz besteht Maskenpflicht.
Weitere Infos auf www.wuehlmaeuse.de
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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