Eine überfällige Kur: Georg-Kolbe-Museum wird umfassend saniert

Bröckelnder Bote der Neuen Sachlichkeit: Seit 1929 blieb Kolbes Anwesen unberührt. | Foto: Kolbe-Museum
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  • Bröckelnder Bote der Neuen Sachlichkeit: Seit 1929 blieb Kolbes Anwesen unberührt.
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Westend. Wo Georg Kolbe einst seine Skulpturen erschuf, war der Modernisierungsbedarf zuletzt nicht mehr übersehbar. Jetzt aber erhält das Anwesen in der Sensburger Allee frischen Glanz. Und erst im Mai 2016 begeben sich Kunstfreunde wieder auf die Spuren des bedeutenden Bildhauers.

Das Oberlicht, die Fenster, die Mauern und Türen – am Georg-Kolbe-Museum nagte nicht einfach nur der Zahn der Zeit. Es ging allmählich an die Substanz. Dank eines Geldsegens seitens der Lotto-Stiftung Berlin in Höhe von 1,2 Millionen Euro konnte Direktorin Julia Wallner in diesem Herbst eine Sanierung in Angriff nehmen, die nicht viel später hätten kommen dürfen.

Und im Falle Kolbes darf man davon sprechen, dass die Architektur in enger Beziehung steht zu den Werken, die sie umgibt. Eingebettet in ein Wäldchen an der Sensburger Allee, steht das frühere Atelierhaus als markanter Bote der Neuen Sachlichkeit. Seit der Erbauung in den Jahren 1928 und 1929 blieb dieses Baudenkmal nahezu unberührt.

Verantwortlich für die gestartete Modernisierung zeichnet das Architekturbüro Winfried Brenne, das sich in der Vergangenheit bereits der Akademie der Künste angenommen hatte. „Wenn im Frühsommer 2016 das Gerüst abgebaut ist, wird das Georg-Kolbe-Museum kaum verändert erscheinen, aber gerüstet sein für die neuen Aufgaben und Ausstellungen“, betont Museumssprecher Nikolaus Hausser ein behutsames Herangehen. Und stellt als Lohn für die Geduld eine glänzende Wiedereröffnung in Aussicht. „Rodin und Hanako“ heißt erste Schau nach der Umbaupause. Aus Haussers Sicht „ein Meilenstein in der Museumsgeschichte“.

Doch während sich das Publikum dann wieder am mehr als 200 Skulpturen starken Fundus erfreut, plant André Schmidt, vormals Kulturstaatssekretär und heutiger Vorsitzender der Georg-Kolbe-Stiftung, bereits den nächsten Schritt – „denn das Wohngebäude, welches in einem ähnlich prekären Zustand ist, muss ebenfalls umfassend saniert werden". Die Baugeräte, so scheint es, gehören noch länger zum Inventar. tsc

Bröckelnder Bote der Neuen Sachlichkeit: Seit 1929 blieb Kolbes Anwesen unberührt. | Foto: Kolbe-Museum
Der Sanierungsbedarf im Georg-Kolbe-Museum ist groß. | Foto: Kolbe-Museum
Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

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