SPD beantragt Ehrung deutscher Tennismeisterin
Tennisplätze nach Nelly Neppach nennen

In der Prager Straße erinnern zwei Stolpersteine an das Ehepaar Neppach. Jetzt sollen die Tennisplätze in der Harbigstraße den Namen der deutsche Tennis-Meisterin Nelly Neppach erhalten.  | Foto: K. Rabe
  • In der Prager Straße erinnern zwei Stolpersteine an das Ehepaar Neppach. Jetzt sollen die Tennisplätze in der Harbigstraße den Namen der deutsche Tennis-Meisterin Nelly Neppach erhalten.
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Die SPD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung fordert in einem Antrag das Bezirksmt auf, die Tennisplätze in der Harbigstraße nach Nelly Neppach, der deutschen Tennis-Meisterin von 1925, zu benennen.

Nelly Neppach wurde 1898 in Frankfurt am Main geboren. Sie war eine der ersten Tennisstars in Deutschland und eine der ersten deutschen Frauen, die im weißen Sport international für Furore sorgte. Mit zwölf Jahren errang sie ihre ersten Turniersiege. 1919 kam sie nach Berlin, wohnte nach ihrer Heirat mit Robert Neppach in der Prager Straße 24 in Wilmersdorf. Als Mitglied von Tennis Borussia Berlin wurde sie 1925 deutsche Tennis-Meisterin und errang im gleichen Jahr außerdem acht von neun möglichen Titeln.

Als sie 1926 einer Einladung der französischen Meisterin Suzanne Lenglen zu den Riviera-Meisterschaften im französischem Mentone folgte, fiel sie beim Deutschen Tennisbund (DTB) in Ungnade. Denn Frankreich galt damals als „Erzfeind“ und Neppach erhielt Spielverbot. In einem öffentlichen Schreiben wurde Nelly Neppach darüber hinaus vom DTB diskriminiert. Damit zeigte sich der Verband unverholen antisemitisch. Im April 1933 trat Nelly Neppach aus dem Verein Tennis Borussia aus. Ob freiwillig oder auf Druck des Vorstands, ist ungeklärt. Mitte April 1933 erklärte sich Tennis Borussia für „judenfrei“ und ebenfalls im April begann die Sperrung „nichtarischer“ Mitglieder für internationale Turniere.

In der Nacht vom 7. auf den 8. Mai desselben Jahres nahm sich die Sportlerin das Leben. Zwei Stolpersteine in der Prager Straße/Nachodstraße erinnern seit 2015 an sie und ihren Mann.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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