Hotline für Kinderschutz gesichert
Bund finanziert dauerhaft die Beratungsstelle für Fachkräfte
![Der Leiter der Kinderschutzklinik in Westend, Oliver Berthold, ist erleichtert, dass die Medizinische Kinderschutzhotline dauerhaft gesichert ist. | Foto: DRK Kliniken Berlin](https://media04.berliner-woche.de/article/2025/02/06/0/488750_L.jpg?1739180848)
- Der Leiter der Kinderschutzklinik in Westend, Oliver Berthold, ist erleichtert, dass die Medizinische Kinderschutzhotline dauerhaft gesichert ist.
- Foto: DRK Kliniken Berlin
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Seit 2017 gibt es die Medizinische Kinderschutzhotline. An diese Anlaufstelle können sich Fachkräfte aus Arztpraxen und Rettungsstellen, Kitas und Schulen, von Jugendämtern und Gerichten in Fällen von vermuteter Kindesmisshandlung, Vernachlässigung oder sexualisierter Gewalt wenden und sich beraten lassen. Rund um die Uhr und kostenlos sind dort speziell ausgebildete Ärztinnen und Ärzte erreichbar.
Inzwischen wurden über 10 000 Gespräche geführt und im vergangenen Jahr rund 2000 Anrufe gezählt. Tendenz steigend. Mit dem Beschluss des Gesetzes zur Stärkung der Strukturen gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen (UBSKM-Gesetz) im Bundestag am 31. Januar wurde dieses wichtige Angebot nun erstmals gesetzlich verankert und die Finanzierung somit langfristig gesichert. Die Träger dieses Kooperationsprojektes sind die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie der Universität Ulm und die DRK Kliniken Berlin Westend. Durch den Beschluss können sie das Angebot langfristig aufrechterhalten. Christian Friese, Vorsitzender der Geschäftsführung der DRK Kliniken Berlin, zeigt sich angesichts des Bundestagsbeschlusses erleichtert und betont: „Die Zitterpartie um die Finanzierung dieses so wichtigen Angebots hat mit dem Beschluss vom 31. Januar ein Ende gefunden. Wir sind froh und dankbar, dass die Politik die Bedeutung unseres Projektes anerkennt und es nun verstetigt werden kann.“
Deutschlandweit über 200.000 Mal prüften die Jugendämter im Jahre 2023 die Gefährdung des Kindeswohls. Nur rund fünf Prozent der Anstöße dazu kamen aus dem Gesundheitswesen. „Mit der Medizinischen Kinderschutzhotline werden Ärztinnen und Ärzte, Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten und viele andere Berufsgruppen gestärkt, ihre wichtige Rolle im Kinderschutz zum bestmöglichen Wohl der Kinder und Jugendlichen wahrzunehmen“, sagt Projektleiter Jörg M. Fegert vom Universitätsklinikum Ulm. Und Oberarzt Oliver Berthold, Leiter der Kinderschutzambulanz der DRK Kliniken Berlin Westend, ergänzt: „Angesichts dessen, dass wir als Ärztinnen und Ärzte alle Kinder sehen und viele Hinweise auf Gewalt oder Vernachlässigung medizinisch wahrnehmbare Folgen hinterlassen, ist die Zahl der Meldungen aus dem Gesundheitswesen zu niedrig. Die Medizinische Kinderschutzhotline trägt dazu bei, betroffene und gefährdete Kinder nicht nur früher zu erkennen, sondern auch zügig wirksame Hilfe einzuleiten.“
Die Medizinische Kinderschutzhotline der DRK Kliniken Berlin Westend ist unter Tel. 080 01 92 10 00 rund um die Uhr erreichbar und richtet sich ausschließlich an Fachpersonal.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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