Mehr Informationen zur Vergangenheit
Geschichtsbewussterer Umgang mit Olympiagelände gefordert
Das Bezirksamt soll sich bei Senat und Landesdenkmalamt dafür einsetzen, auf dem Olympiagelände noch mehr und vor allem anschaulicher über die Geschichte des Areals zu informieren. Dazu sollen unter anderem die Texte der Info-Tafeln auf dem Gelände überprüft und gegebenenfalls geändert werden.
Weiter fordert die FDP-Fraktion das Bezirksamt in einem Antrag dazu auf, mit digitalen oder interaktiven Angeboten die Erläuterungstafeln auf dem Olympiagelände zu ergänzen. Mit diesem Maßnahmen soll die Entstehungs- und Nutzungsgeschichte des Areals auch zur Zeit des Nationalsozialismus stärker betrachtet werden.
An der geschichtlichen Aufarbeitung soll auch das im Haus des Sports ansässige Sportmuseum beteiligt werden. Eine weitere Anregung: Die landeseigene Gesellschaft Olympiastadion Berlin könnte künftig auch Führungen und Informationsveranstaltungen anbieten, um so die Ereignisse auf dem Olympiagelände historisch einzuordnen und für einen geschichtsbewussten Umgang zu sorgen.
Die Entscheidung, Berlin zum Ausrichtungsort der Olympischen Spiele 1936 zu machen, hatte das damalige IOC im Mai 1931 beschlossen. Mit der Machtergreifung Hitlers im Januar 1933 war die Planung des „Reichssportfeldes“ maßgeblich von den Gedanken der NS-Propaganda geprägt. Noch heute würden viele Symbole und Bauwerke auf dem Gelände für das Menschenbild der NS-Ideologie stehen, heißt es unter anderem in der Begründung des Antrages. „Ein historisch bewusster Umgang mit dem Gelände ist angebracht, weshalb es noch mehr Informationen zur Geschichte bedarf“, begründet die FDP-Fraktion weiter. Sie kritisiert, dass der Geschichtspfad auf dem Olympiagelände mit 45 Tafeln wenig ansprechend sei und nicht mehr den heutigen Anforderungen an Erinnerungskultur entspräche.
Darüber hinaus würden zwar aktuell auf den Internetseiten Führungen wie die „Techniktour“, die „Hertha BSC-Tour“ oder „Workshops für Schulklassen“ angeboten, in keiner Führung werde jedoch die historische Belastung des Areals dargestellt. Auch die Multimedia-Station am Eingang reiche nicht aus, um die Besucher über die Geschichte des Olympia-Geländes aufzuklären. Zudem sei die Station meistens defekt. Die FDP-Fraktion empfiehlt, dass Senat und Landesdenkmalamt geeignete und bestenfalls interaktive Maßnahmen entwickeln, die auch das Sportmuseum einbinden.
Über den Antrag wird noch im Ausschuss für Weiterbildung und Kultur beraten, bevor er in der Bezirksverordnetenversammlung zur Abstimmung kommt.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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