Interview mit Christoph Meyer (FDP): "Bauen, bauen und nochmals bauen!"
Charlottenburg-Wilmersdorf. Die Bundestagswahl steht vor der Tür und längst haben die Direktkandidaten des Wahlkreises ihre Wahlplakate im Bezirk aufgehängt. Doch welche Position vertreten sie? Wo sollen die Wähler am 24. September ihr Kreuz machen? Die Kurzinterviews der Berliner Woche leisten Entscheidungshilfe.
Auch Christoph Meyer, FDP, 42, Rechtsanwalt, hat sich den Fragen gestellt.
Wo sehen Sie innerhalb des Bezirks Handlungsbedarf?
Christoph Meyer: Mehr bezahlbarer Wohnraum gehört zu den zentralen Herausforderungen. Im berlinweiten Vergleich belegt unser Bezirk nur Platz 9 bei den neu erteilten Baugenehmigungen. Die zentrale Frage ist also, wie wir mehr private Investitionen in den Wohnungsmarkt generieren können. Hier muss der Bezirk kreativ werden und seine Vorschriften für und Ansprüche an Bauherren und Projekte kritisch überprüfen. Zum anderen müssen wir die Rahmenbedingungen verbessern.
Berlin braucht mehr bezahlbaren Wohnraum. Für welchen Weg machen Sie sich im Falle Ihrer Wahl stark?
Christoph Meyer:Das wirksamste Mittel ist bauen, bauen und nochmals bauen. Dazu wollen wir den Neubau von Wohnungen attraktiver machen. Neue finanzielle Freiräume durch Steuerentlastungen, kombiniert mit großzügigen Freibeträgen bei der Grunderwerbsteuer und Vereinfachungen im Baurecht lassen den Traum von den eigenen vier Wänden für Jedermann greifbar werden.
Abgasskandal, Feinstaubbelastung, Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in Innenstädten: Läuft die Zeit der Verbrennungsmotoren ab?
Christoph Meyer:Wir müssen rasch die Voraussetzungen für technische Innovationen wie autonomes Fahren schaffen und brauchen die Infrastruktur für mehr Elektromobilität. Wir sollten die unterschiedlichen Verkehrsträger nicht gegeneinander ausspielen. Wir müssen ÖPNV-Car-Sharing-Projekte ebenso anregen wie Park & Ride ausbauen und die Anzahl von Fahrradparkplätzen an Bahnhöfen erhöhen.
Wie muss sich die Rentenpolitik ändern, um den Menschen die Angst vor Altersarmut zu nehmen?
Christoph Meyer: Ein zeitgemäßes Rentensystem muss passend zum modernen Erwerbsleben auch einen flexiblen Renteneinstieg ermöglichen. Alle Menschen sollen frei entscheiden können, ob und wie viel sie im Alter noch arbeiten möchten. Wir wollen die Altersvorsorge nach dem Baukastenprinzip organisieren.
Welcher Satz geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie auf das Thema „geflüchtete Familien“ angesprochen werden?
Christoph Meyer: Asyl ist ein Menschenrecht, das nicht verhandelbar ist. Fest steht aber auch: Es gibt kein Menschenrecht, sich seinen Standort auf der Welt selbst auszusuchen. Wenn Frieden herrscht, müssen Flüchtlinge in ihre Heimatländer zurückkehren.
Komplettieren Sie: Wer mich wählt, darf sich sicher sein, dass ich mich einsetze für …
Christoph Meyer: „… die Interessen der Berliner: mehr Wohnraum schaffen, Digitalisierung voranbringen, beste Bildung für jeden und Tegel offenhalten.
Hand aufs Herz: Union oder Hertha?
Christoph Meyer: Hertha!
Autor:Matthias Vogel aus Charlottenburg |
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