Olympiapark in Senatshand
Land zieht Planungshoheit für Olympiapark an sich

Der Senat von Berlin hat den Olympiapark zum Gebiet mit außergewöhnlicher stadtpolitischer Bedeutung erklärt. Damit liegt künftig die Zuständigkeit für die Aufstellung und Festsetzung von Bebauungsplänen für den Park bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen. Der Bezirk ist raus.

Durch den Beschluss werde es möglich, die zahlreichen fachlichen Anforderungen aus dem Sportbereich, dem Naturschutz und der Landschaftspflege sowie dem Denkmal- und Immissionsschutz zu bündeln und planerisch zu steuern. Somit gebe es eine „Planung aus einer Hand“, erklärt Bausenator Christian Gaebler (SPD). Der Senat wolle unter anderem für eine mögliche Olympia-Bewerbung gewappnet sein. Bei der Entwicklung des Olympiaparks werde der Bezirk auch weiterhin intensiv in die Planung einbezogen, betont Gaebler.

Der Senat unterstützt auch die Pläne des Berliner Fußballclubs Hertha BSC, der auf dem Gelände des Olympiaparks sein eigenes Fußballstadion bauen will und hat eine Expertenkommission eingesetzt. Derzeit wird diskutiert, ob der Standort an der Jesse-Owens-Allee auf dem Gelände des Reitclubs am Olympiapark in Frage käme. Der Bezirk hatte diesen Stadionstandort abgelehnt. Bis zum Senatsbeschluss wäre es bezirkliche Aufgabe gewesen, einen Bebauungsplan für den Olympiapark und damit auch den Bau des Stadions auf den Weg zu bringen. Diese Aufgabe wird nun das Abgeordnetenhaus übernehmen. „Allerdings waren die zuständigen Senatsverwaltungen noch gar nicht vor Ort, geschweige denn haben mit den Betroffenen vom Reitclub gesprochen“, kritisiert Johannes Heyne von der FDP-Fraktion im Bezirk. Grundsätzlich kann es der Bezirkspolitiker und Mitglied des Sportausschusses der BVV nachvollziehen, dass der Senat das Planungsrecht für den Olympiapark an sich gezogen hat. Das Gelände sei von überregionaler Bedeutung und somit der Beschluss des Senates völlig legitim. Allerdings dürfe nicht über die Köpfe des Reitvereins hinweg entschieden werden.

Die Senatssportverwaltung erklärte gegenüber der Berliner Woche, dass sie am Koalitionsvertrag festhalte und den „potenziellen Neubau eines privat finanzierten reinen Fußballstadions für Hertha BSC mit einer Kapazität von zirka 45000 Zuschauern unterstützte". Voraussichtlich im zweiten Halbjahr will die Expertenkommission ihre Entscheidung zu einem Standort bekannt geben. Dann sollen auch Gespräche mit ansässigen Vereinen geführt werden.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

37 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 232× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 258.000 Haushalte in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf baut die Telekom Glasfaserleitungen aus.  | Foto: Telekom

Glasfaser-Internet hier im Bezirk
Telekom bietet 258.000 Haushalten einen Anschluss ans Glasfasernetz

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf. Damit können nun insgesamt rund 258.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu...

  • Zehlendorf
  • 20.01.25
  • 935× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 2.999× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.