Keine Corona-Geister-Klinik
Linke und CDU fordern Stopp des Ausbaus des Corona-Krankenhauses

In Zeiten schnell steigender Corona-Infektionen hatte Berlin auf dem Messegelände eine provisorische Corona-Klinik errichten lassen. 488 Notfallbetten sind in kurzer Zeit entstanden. Dafür wurde Halle 26 umgebaut. Jetzt laufen die Vorbereitungen für den Ausbau der zweite Hälfte des Corona-Behandlungszentrums in Halle 25. Völlig unnötig, finden CDU und Linke, denn bisher wurde noch kein einziger Patient in der Notfall-Klinik behandelt.

330 weitere Betten sollen in Halle 25 entstehen. Das sei so geplant und Teil eines Konzepts zur Versorgung von akut erkrankten Covid-19-Patienten, heißt es aus der Senatsverwaltung für Gesundheit. Daran soll festgehalten werden und die Planungen zum Ausbau der Halle 25 wurden wie vereinbart begonnen, teilt Lisa Frerichs von der Pressestelle mit.

Doch das erscheint der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus angesichts niedriger Infektionszahlen abwegig. Den Ausbau des Standortes voranzutreiben, obwohl die Corona-Klinik bisher zum Glück noch keinen Patienten aufnehmen musste, sei gesundheits- und wirtschaftspolitisch nicht nachvollziehbar, erklären Christian Gräff und Tim-Christopher Zeelen von der CDU-Fraktion. „Berlin braucht kein noch größeres Geister-Krankenhaus, dagegen benötigt die Messe für ihre Projekte dringend Kapazitäten“, sagen Gräff und Zeelen.

Zweifel an der Notwendigkeit des Klinikausbaus gibt es auch aus den Reihen der Linken. „Auch wenn die Zahl der Neuinfektionen steigt, ist das keine Rechtfertigung für eine zweite Halle mit Notfallbetten“, sagt Wolfgang Albers, Vorsitzender des Gesundheitsausschusses. Das Festhalten an den Planungen käme ihm vor wie eine Trotzreaktion. Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Bündnis 90/Grüne) denkt daran, den Messebetrieb so bald wie möglich wieder aufzunehmen. Das sieht auch die IHK so. „Es war der richtige Schritt zur richtigen Zeit, die Corona-Klinik auf dem Messegelände zu errichten. Aber jetzt brauchen wir den Blick nach vorn: Die Klinik soll wie geplant zum Ende des Jahres abgebaut werden. Das Messeglände muss im nächsten Jahr wieder vollständig bespielbar sein“, fordert IHK-Präsidentin Beatrice Kramm.

Die Senatsverwaltung für Gesundheit teilt indes mit: „Wie mit dem Behandlungszentrum weiter verfahren wird, ist abhängig vom weiteren Verlauf der Corona-Pandemie ab.“ Der Senat werde zu gegebener Zeit entscheiden.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

32 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 701× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 987× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 961× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.322× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.