Zwei Cafés – ein Wunsch nach Nähe: Gröhlers Lokal gibt es nun doppelt
Westend. Der Wahlkreis so weitläufig – und die Leute nicht gewillt zu langen Fahrten. Also eröffnete der CDU-Bundestagsabgeordnete Klaus Dieter Gröhler jetzt ein zweites Kiez-Café.
Anders als der Wilmersdorfer Anlaufpunkt in Landhaus-Optik gibt sich die Charlottenburger Filiale modern. Und auch sie ist offen für jeden.
Große Politik und kleine Bürgersorgen, da braucht es eine Brücke. Und Klaus-Dieter Gröhler, seit knapp zwei Jahren Abgeordneter der CDU im Bundestag, will denen, die er vertritt, so nah sein, dass er doppelten Aufwand treibt. Er verantwortet unter dem Namen „Café Wahlkreis“ neben der Wilmersdorfer Adresse in der Zähringerstraße 32 ab sofort noch eine zweite in der Fredericiastraße 9a – als einziger Berliner Bundestagsabgeordneter. „Dazwischen liegen fünf Kilometer Abstand“, weiß Gröhler. „Aber Westend ist eine andere Gegen als Wilmersdorf.“
„Café Wahlkreis“ Nummer zwei, in einem lange leerstehenden Ladenlokal nahe des U-Bahnhofs Kaiserdamm gelegen, funktioniert jedenfalls nach dem gleichen Prinzip: Wer Getränke und Kuchen bestellt, gibt dafür eine kleine Spende, erhält auf Wunsch Informationen zur Arbeit des Bundestags und unterstützt durch den Obolus gemeinnützige Zwecke. Gröhler sammelte in Wilmersdorf erst für die Bahnhofsmission am Zoologischen Garten, begünstigte dann die „Bürger für den Lietzenseepark“ und aktuell die DLRG.
Künftig gibt es außerdem noch mehr Sonderveranstaltung mit Talkgästen, abwechselnd in beiden Standorten. Wenn das Lokal nicht gerade belegt ist, dürfen es Nachbarn nutzen – etwa für eine Goldhochzeit.
Und die bisherigen Erfahrung mit dem Wilmersdorfer Café? Ermutigend, wie der Abgeordnete befindet: „Zu 85 Prozent kommen die Leute mit Berliner Themen. Es geht um Hundekot, zu wenige Polizisten oder zu schnelle Autos. Und nur wenige sprechen über Rettungspakete für Griechenland.“ Am falschen Mann sind sie trotzdem nicht – denn Gröhlers Kontakte aus mehr als 15 Jahren Kommunalpolitik erlaubten bisher immer eine zügige Abwicklung der Sorgen.
Auch örtliche Initiativen wie „Willkommen in Westend“ oder „Wilmersdorf hilft“ sollen seine Räume in Anspruch nehmen dürfen, zum Beispiel beim kostenlosen Kuchenessen für Flüchtlingskinder. Überhaupt bleiben die Räume keineswegs Christdemokraten und ihren Sympathisanten vorbehalten. Lediglich ein Porträt Gröhlers an der Seite von Bundeskanzlerin Angela Merkel setzt zwischen wechselnden Kunstwerken gewisse Akzente – auch das hat das Charlottenburger Café mit jenem in Wilmersdorf gemein. „Als Abgeordneter“, versichert Gröhler, „bin ich für alle da.“ tsc
Autor:Thomas Schubert aus Charlottenburg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.