Sie waren Kraftquelle für die Stadt
Abschied von den „Rosa Schwestern“ im Kloster Sankt Gabriel

Erzbischof Heiner Koch verabschiedet die Rosa Schwestern im Kloster Sankt Gabriel.  | Foto:  Walter Wetzler/Erzbistum Berlin
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Nach 85 Jahren geben die Dienerinnen des Heiligen Geistes von der Ewigen Anbetung ihr Kloster Sankt Gabriel in Berlin-Westend auf. Wegen ihrer charakteristischen Ordenstracht werden sie auch die „Rosa Schwestern“ genannt.

Am 18. Januar kam Erzbischof Heiner Koch zu einem Gottesdienst, um die Schwestern zu verabschieden. „Wir haben Ihnen viel zu verdanken“, betonte er in seiner Ansprache.

Die „Dienerinnen des Heiligen Geistes von der ewigen Anbetung“ leben in ganz strenger Klausur. Das heißt: Ihr Leben spielt sich zwischen ihrer Zelle, dem Speisesaal und der Kapelle ab. Selbst im Besucherzimmer ist die Schwester in ihrer rosa Ordenstracht und dem weißen Schleier auf dem Kopf von der Besucherin durch ein Gitter getrennt. Dieses Gefängnis haben die Schwestern selbst gewählt. Sie wollen sich völlig auf Anbetung und Gebet konzentrieren. Rund um die Uhr, bei Tag und Nacht, beten im Kloster Westend immer mindestens zwei Schwestern kniend in der Kapelle. Dafür sind sie in ganz Berlin bekannt.

1934 wurde der Orden der Anbetungsschwestern von Arnold Janssen nach einer Anregung des Berliner Dompropsts Bernhard Lichtenberg gegründet. Ziel war es, missionierende Orden in aller Welt durch das Gebet zu unterstützen. „Ich habe Kloster Sankt Gabriel immer als eine Kraftquelle auch für unsere Stadt wahrgenommen. Es tut mir gut zu wissen, dass dort Frauen sind, die beten, für alle Menschen in unserer Stadt“, sagte Weihbischof Matthias Heinrich anlässlich des bevorstehenden Abschieds. Die Schließung des Berliner Klosters ist eine Reaktion auf den ausbleibenden Nachwuchs, insbesondere in Westeuropa. Ende Januar werden die Schwestern in ein anderes Kloster ihres Ordens umziehen. Erzbischof Koch gab ihnen eine Reliquie des Seligen auf ihre Reise mit.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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