Bezirk und Lageso informierten über Notunterkunft
Es musste sehr schnell gehen. Denn nur wenige Stunden, nachdem Kräfte des Katastrophenschutzes die Turnhalle der TU Berlin für eine Flüchtlingsunterbringung nutzbar machten, trafen am 12. Dezember schon die ersten Flüchtlinge ein. Und kurz darauf, erklärte Franz Allert vom Landesamt für Gesund und Soziales (Lageso) bei einer Informationsveranstaltung in der Friedenskirche Charlottenburg, war die neue Notunterkunft in der Waldschulallee schon bis zum Anschlag voll. Nachdem der Katastrophenschutz die Umrüstung der Halle beendet hatte, übernahmen der Arbeiter-Samariter-Bund und das Deutsche Rote Kreuz unter der Heimleitung von Uwe Radzkowski.
Der hohe Handlungsdruck wegen des starken Flüchtlingsstroms war auch der Grund, warum man eine Eröffnung des Heims so schnell einleiten musste, dass die Verantwortlichen des Bezirksamts erst am gleichen Tag davon erfuhren.
Allerts Wahl fiel auf die Halle der Uni, um dafür Sportstätten zu erhalten, die hauptsächlich Schüler nutzen: "Das ist der geringstmögliche Eingriff in den Alltagsbetrieb."
In der Waldschulallee leben nun also Flüchtlinge aus Syrien, der Ukraine und Pakistan. In einem Bereich schlafen laut Heimleiter Radzkowski Alleinreisende, auf der anderen Seite eines Vorhangs Familien mit bis zu sechs Kindern. Schon wegen der beengten Unterbringung auf Feldbetten soll sich der Aufenthalt nur weniger Tage hinziehen - dann will man die Bewohner rasch in Heime zur dauerhaften Bleibe weitervermitteln. Die Flüchtlingsunterbringung in der Halle ist zunächst bis Ende Januar befristet, da das Lageso hofft, bis dahin ein reguläres Quartier zu finden.
Vom ersten Tag an erlebten Betreiber und Bewohner einen freundlichen Empfang, erhielten Spenden von Anwohnern sowie Hilfe von der Initiative "Willkommen in Westend" und dem SCC Charlottenburg. Ähnlich wie bei der Eröffnung des Heims am Kaiserdamm vor einem Jahr, zeigten sich die Besucher der Veranstaltung bemerkenswert solidarisch. "Wie können wir helfen?", war auch hier die Frage des Abends.
"Wir brauchen Unterstützung bei der Kinderbetreuung", gab Radzkowski Antwort. "Leute, die für Spiel, Sport und Unterhaltung sorgen." Wer sich in diesem Sinne engagieren oder spenden möchte, kann jederzeit vor Ort erscheinen; eine Anmeldung ist nicht nötig.
Autor:Thomas Schubert aus Charlottenburg |
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