THW-Ortsverband sucht einen neuen Küchenchef
Westend. Sie schmeißen den Laden zur Zufriedenheit aller. Aber eigentlich sind sie technikbegeistert und deshalb ist Ende des Jahres Schluss für Hans Behnke, Kurt Goldschmidt, Dieter Plagens und Uwe Schurwanz mit dem Küchendienst beim Technischen Hilfswerk (THW), Ortsverband Charlottenburg-Wilmersdorf.
60 bis 80 Leute trudeln jeden Dienstag gegen 17 Uhr beim THW in der Soorstraße ein. Ehrenamtliche Helfer, die sich am wöchentlichen Übungsabend fit machen wollen für den Einsatz – etwa wenn nach Unwettern die Keller mit Wasser volllaufen und die Feuerwehr mit dem Abpumpen nicht mehr nachkommt. Die Frauen und Männer kommen direkt nach der Arbeit in das Dienstgebäude und bevor es zum Training geht, will der Hunger gestillt sein.
Hausmannskost ist gefragt
An diesen Tagen müssen Behnke, Goldschmidt, Plagens und Schurwanz auf dem eher ungeliebten Posten in der Küche sein. Sie müssen wissen, wie viele Kollegen zum Essen kommen, müssen den Einkauf sorgfältig planen und die Preise am besten auf den Cent genau kalkulieren. Sie schmieren Brötchen, richten Salate an und bieten ein warmes Gericht aus der Abteilung Hausmannskost an – inklusive Schokoriegel zum Nachtisch. „Es muss schmecken und günstig sein. Und wegschmeißen wollen wir auch nichts“, sagt Hans Behnke, der sich seit 1968 für das THW engagiert.
Er und der Rest der Küchencrew standen ursprünglich nur „ZBV“ auf der anderen Seite der Essensausgabe. „Das heißt: zur besonderen Verwendung“, erklärt Schirrmeister Frank Kukuk, beim Ortsverband für den einwandfreien Zustand der Fahrzeuge, der Schutzkleidung, der technischen Geräte und vieles andere zuständig. Bei wem die Abkürzung auf dem Dienstplan steht, der hilft dem Küchenchef bei der Arbeit – immer im Wechsel. Bis Ende 2016 war das so geregelt, dann musste besagter Küchenchef aus gesundheitlichen Gründen seine Schürze an den Nagel hängen. Guter Rat war teuer, also erklärte sich das Quartett bereit, übergangsweise die Kompanie zu versorgen.
Zurück an die Technik
Mittlerweile ist ein Jahr vergangen und die vier Pensionäre wollen zurück an die Geräte, zurück in ihre Fachgruppe „Wasserschadenpumpen“. Kukuk hat dafür vollstes Verständnis und hält das auch für wichtig. „Sie alle sind irgendwann zum THW gekommen, weil sie sich für die Technik begeistern und im Notfall ihren Mitmenschen helfen wollen. Für letzteres ist regelmäßiges Üben zwingend nötig, man kommt sonst raus.“
Ende 2017 ist Schluss für die vier und jetzt wird händeringend nach einem Mitstreiter gesucht, der ab 2018 in der Küche den Hut auf hat und zusammen mit den eingeteilten „ZBV“-Mädels und -Jungs den Laden wuppt. Die Suche ist nicht einfach, Hans Behnke erklärt warum: „Das ist hier mit der schwerste Job. Er ist der erste, der kommt, und der letzte, der geht. Wir brauchen jemanden mit viel Enthusiasmus.“ Zu den Dienstagen käme auch noch die Versorgung an den Wochenendtagen, an denen ausgebildet oder zu Übungseinsätzen ausgerückt werden muss.
Bitte melden!
Kukuk wähnt mögliche Kandidaten im Bereich „Pensionär aus dem Metier, der sich noch nicht zum alten Eisen zählt“, sich gerne und für die gute Sache betätigen möchte und dem Geselligkeit und Kameradschaft fehlen. „Das muss jetzt kein Sternekoch sein, aber ein wenig Erfahrung in der Küche wäre gut“, sagt Kukuk. „Es geht eher um die Richtung Nudeln mit Tomatensauce, Bockwurst mit Kartoffelsalat und Currywurst mit Pommes.“ Die Rote Gesundheitskarte brauche der Anwärter, Grundkenntnisse bezüglich der Hygiene und des Arbeitsschutzes wären ebenfalls von Vorteil. „Ist aber kein Muss, wir organisieren auch die entsprechenden Belehrungen.“ maz
Autor:Matthias Vogel aus Charlottenburg |
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